e-movotion

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00:00:00: Immovotion, das sind Emotionen, Informationen und Visionen von Experten, Machern und Nutzern

00:00:23: rund um E-Mobilität zu Lande, zu Wasser und in der Luft.

00:00:27: Immotion mit Jessica Reichelt, Michael Scharnberg und mit Jérôme Brünell.

00:00:32: Jessica ist noch im Urlaub, aber mit dabei ist wie immer Michael Scharnberg.

00:00:37: Grüß dich Michael.

00:00:38: Moin moin Jérôme, herzlich willkommen.

00:00:41: Und Wolfgang Paul, der Buchautor, ist auch wieder mit dabei und im Boot.

00:00:45: Grüß dich.

00:00:46: Hallo zusammen.

00:00:47: Ich war ja diese Woche mächtig unterwegs.

00:00:49: Insgesamt bin ich zweieinhalb tausend Kilometer innerhalb einer Woche gefahren mit meinem kleinen Tesla

00:00:54: und war bei Michael, bei seiner Firma, bei der USG.

00:00:57: Ja, ihr wolltet mein Auto über den TÜV bringen.

00:01:00: Hat nicht ganz geklappt, lag aber nicht an euch.

00:01:02: Ich hatte einen Schaden an der Scheibe, den ich nicht gesehen hatte.

00:01:05: Eine Ersatzscheibe hattet ihr nicht gerade da.

00:01:08: Aber eine tolle Firma, tolle Mitarbeiter.

00:01:10: Hat mir total Spaß gemacht, auch ein bisschen Zeit mit dir zu verbringen.

00:01:13: Wir wollen ja den Podcast ein bisschen nach vorne bringen, haben viele Gespräche geführt.

00:01:17: Dazu gibt es demnächst mehr Informationen.

00:01:20: So und wir haben heute einen Studiogast und das ist Konrad Schade.

00:01:26: Er ist Chief Commercial Officer bei Rabotcharge.

00:01:30: Grüß dich Konrad.

00:01:31: Hi.

00:01:32: Hallo in die Runde.

00:01:33: Was ist denn ein Chief Commercial Officer?

00:01:36: Kann man nicht einfach sagen, ich bin Chef?

00:01:38: Chef ist bei uns, in der Größe ist es ja auch immer schwierig.

00:01:41: Wir sind ja sozusagen auch noch ein kleines Unternehmen jetzt mit gerade mal 70 Mitarbeitern,

00:01:46: aber kräftig wachsend.

00:01:47: Aber ich würde es so umschreiben, dass ich für den ganzen Vertrieb und fürs Marketing zuständig bin.

00:01:52: Also dass wir es schaffen, weiter fleißig zu wachsen, weiter fleißig Kunden zu gewinnen.

00:01:56: Okay, ich habe überlegt, Rabotcharge, woher kommt der Name?

00:01:59: Ich habe dann irgendwie an Roboter gedacht, aber irgendwie passt es nicht zu der Firma.

00:02:03: Wie kommt es zu dem Namen?

00:02:05: Genau.

00:02:06: Ja, das denken viele.

00:02:07: Es ist tatsächlich eigentlich nur ein Wortspiel, das die beiden Gründer sich haben einfallen lassen,

00:02:12: als sie mit ihrer ersten Firma vor über acht Jahren gestartet sind.

00:02:15: Es ist der Herr Jan Rabe und der Maximilian Booth.

00:02:18: Und Rabe und Booth zusammen ergab Rabot.

00:02:20: Die hatten noch oder haben noch eine andere Firma, Rabot Energy.

00:02:23: Und hier jetzt, wir sind mit Rabotcharge am Start, um die Energiewende voranzutreiben

00:02:28: und Privathaushalte mit dynamischen Strom zu versorgen.

00:02:31: Wie lange gibt es die Firma Rabotcharge schon?

00:02:33: Weil ich muss ganz ehrlich gestehen, die war mir bisher noch kein so großer Begriff.

00:02:38: Das ist tatsächlich auch kein Wunder.

00:02:40: Wir sind Mitte 21 an den Start gegangen.

00:02:43: Beziehungsweise haben da das Produkt entwickelt, über das ich heute auch ein bisschen reden möchte.

00:02:48: Und sind dann offiziell an den Markt, an den Endkunden Ende 2022 gegangen.

00:02:54: Okay, das heißt etwas mehr als ein Jahr.

00:02:56: Etwas mehr als ein Jahr.

00:02:57: Und haben da tatsächlich wirklich für auch Verhältnisse am Strommarkt

00:03:01: ein wirklich sehr, sehr starkes Wachstum hingelegt.

00:03:04: Und skalieren jetzt, wie man im Neudeutsch sagt, fleißig weiter.

00:03:08: Und gewinnen wirklich jeden Tag, jeden Monat Tausende von neuen Kunden für unser Produkt.

00:03:12: Wie muss man sich das vorstellen?

00:03:14: Man hat die Idee, die Firma, das Unternehmen zu gründen.

00:03:18: Und hat aber noch eine gewisse Planungszeit, wie du ja eben selbst gesagt hast, ein Jahr.

00:03:23: Das heißt, das Gehalt, die Gehälter von den Menschen, die das planen,

00:03:27: die Geschäftsführer oder die zukünftigen Gesellschafter,

00:03:30: das muss man also quasi erstmal selbst aufbringen.

00:03:34: Oder man hat halt schon ein Darlehen bekommen.

00:03:37: Aber im Grunde genommen hast du ja in diesen zwölf Monaten keine Einnahmen,

00:03:43: musst dich versichern, musst leben.

00:03:45: Das heißt sozusagen, ich habe zwar die Idee, aber ich muss erstmal ein Jahr entwickeln

00:03:50: und die muss ich überbrücken.

00:03:51: Das ist ja auch eine krasse lange Planungszeit.

00:03:55: Absolut. Gerade bei Jan war es so, dass er parallel noch mit der anderen Firma

00:03:58: ein bisschen was überbrücken konnte.

00:04:00: Sodass er sozusagen nicht komplett da auf dem Trockenen saß.

00:04:03: Aber das Ziel ist es, immer schnell einen technischen Prototypen herzustellen,

00:04:08: sodass man auch da dann wirklich bei Family Offices, bei Seed oder VC-Unternehmen,

00:04:14: die also genau als Business Angel auftreten, also so jungen Start-ups unterstützen

00:04:18: und wirklich für die Anfangsphase Geld bereitstellen, auch zur Verfügung standen.

00:04:22: Und dadurch sozusagen eine, ich nenne es mal Brückenfinanzierung,

00:04:25: bis zum ersten Go-Live auch hinstellen konnte.

00:04:27: Davon kann man jetzt noch nicht tausende Mitarbeiter einstellen

00:04:30: und sozusagen mit TV den deutschen Markt umkrempeln.

00:04:33: Aber es reicht für den ersten Start und dann auch sozusagen die ersten Impulse zu setzen.

00:04:39: Als Start-up stelle ich mir so vor, man hat immer eine besondere Idee,

00:04:42: wo man sich auf jeden Fall mit abzeichnet zu den anderen.

00:04:46: Weil man beobachtet ja bestimmt sein Feld und guckt,

00:04:49: ja, da mal ich mir eine Chance aus reinzukommen.

00:04:52: Ist das genauso bei euch gewesen?

00:04:54: Ja, absolut. Also sicherlich gab es jetzt auch viele Rückenwinde.

00:04:57: Also darum, das möchte ich nicht unterbrechen.

00:04:59: Aber um vielleicht mal kurz auszuholen, worum geht es eigentlich?

00:05:02: Was machen wir? Und dann kann ich auch ein bisschen erklären,

00:05:04: warum da auch so ein bisschen was in der Luft lag.

00:05:06: RaboCharge ist sozusagen ein Stromlieferant, ein Energielieferant in erster Instanz.

00:05:12: Das Produkt hat sich auch erweitert über die letzten Monate.

00:05:15: Aber wir sind erstmal ein Energielieferant und man findet uns auch

00:05:19: auf allen möglichen einschlägigen Seiten oder Kanälen,

00:05:23: wenn es um Stromverträge, Stromlieferverträge geht.

00:05:26: Das Besondere an uns ist, dass es eben ein rein dynamischer Stromvertrag ist.

00:05:30: Aber ein bisschen lag das in der Luft.

00:05:32: Es wurde schon immer mal ein bisschen angetestet.

00:05:35: Aber vor allem durch die Zunahme von erneuerbaren Energien.

00:05:38: Das kam ja in den letzten vier, fünf Jahren besonders auf,

00:05:40: dass der Anteil an erneuerbaren Energien im deutschen Stromnetz

00:05:44: von anfangs 20, 30 Prozent, auch jetzt mittlerweile über 60 Prozent ist.

00:05:48: Heißt also, über 60 Prozent der Gesamtenergie in Deutschland,

00:05:51: die produziert wird, ist erneuerbar.

00:05:53: Da haben sich ja gewisse Strukturen etabliert,

00:05:55: die halt gerade dynamische Tarife sehr, sehr interessant machen.

00:05:58: Und das haben wir sehr früh erkannt, also schon Mitte 21.

00:06:02: Mussten dann aber noch ein paar technische Fundamente in die Wege leiten.

00:06:05: Aber können die sozusagen jetzt als einer der ersten.

00:06:08: Wir sind nicht die allerersten im Markt, aber ich hätte gesagt,

00:06:11: es ist kleiner, kleiner fünf oder kleiner zehn,

00:06:14: die da wirklich ernsthaft gerade auch Gas geben,

00:06:17: um wirklich dynamische Stromtarife in den deutschen Markt

00:06:20: an die Privathaushalte und an Gewerbekunden wirklich anzubieten

00:06:23: und so vertreiben zu können.

00:06:25: Das macht ja Apple ähnlich.

00:06:26: Die haben auch nicht immer die Ersten am Markt mit einem bestimmten Produkt.

00:06:30: Aber wenn sie dann auf den Markt kommen,

00:06:32: dann haben sie ein richtig gutes Produkt und machen die anderen platt.

00:06:35: Das ist ja jetzt nicht unbedingt die schlechteste Herangehensweise.

00:06:37: Ihr habt ja zwei verschiedene Dinge am Start.

00:06:40: Das eine ist ein Stromtarif für zu Hause,

00:06:42: wo ich also ganz normal den Strom beziehe bei euch für mein Heim.

00:06:45: Und das andere ist der Autostromtarif.

00:06:48: Aber grundsätzlich funktionieren diese beiden Tarife ja ähnlich.

00:06:52: Das heißt, ich zahle nicht einen Festpreis von 29 Cent pro Kilowattstunde,

00:06:58: sondern das variiert zum Teil sehr, sehr stark.

00:07:01: Das kann sogar so stark variieren, dass wenn ich z.B. mein Auto lade,

00:07:04: dass ich sogar Geld da von euch bekomme und nicht dafür zahlen muss.

00:07:08: Korrekt, das kann ich mal so ein bisschen aufdröseln.

00:07:10: An und für sich ist bei allen diesen, ich nenne es mal,

00:07:13: volldynamischen Tarifen die Logik ähnlich.

00:07:15: Man muss einmal verstehen, wie ein Mensch oder ein Unternehmen

00:07:19: in Deutschland überhaupt Strom bezieht.

00:07:21: Man hat auf der einen Seite die ganzen Produzenten,

00:07:24: also von Kohle, Gas zu Wind und Sonne,

00:07:27: die sozusagen Energie bereitstellen.

00:07:29: Und diese Energiemengen werden an der Börse,

00:07:32: an der Strombörse in Leipzig gehandelt.

00:07:34: Und da gibt es verschiedene Möglichkeiten, Strom zu erwärmen.

00:07:37: Die gängigste und gerade eben von großen Versorgern die gängigste

00:07:41: sind sogenannte Terminmärkte.

00:07:43: Da kauft man für das nächste Jahr, fürs nächste Quartal

00:07:46: oder für die nächsten drei Jahre jetzt schon mal seine Energiemengen ein.

00:07:49: Das heißt, man hat sich sozusagen weit, weit im Voraus

00:07:52: schon mal eine Energiemenge beschafft und hat dadurch auch eine gewisse Sicherheit.

00:07:56: Aber es gibt auch Strommärkte, bei denen ich heute den Strom für morgen einkaufe.

00:08:01: Das heißt, ich kann für jede Stunde, und meistens die Stunde ist da eine wichtige Größe,

00:08:06: für jede Stunde morgen, von der ich meine,

00:08:08: ich brauche vielleicht vier Kilowattstunden um 14 Uhr

00:08:11: und zehn Kilowattstunden um 15 Uhr, kann ich heute sozusagen sagen,

00:08:14: ich möchte zu dem aktuell gültigen Preis für morgen diese Menge beschaffen.

00:08:18: Also dieser Markt, den nennt man Day-Ahead-Markt,

00:08:20: weil es für den nächsten Tag ist.

00:08:22: Und dann gibt es noch in Europa die sogenannten Intraday-Märkte.

00:08:25: Und da kann ich wirklich viertelstundengenau am selben Tag

00:08:29: noch sozusagen Strom beziehen.

00:08:31: Und das Entscheidende ist, dass diese Märkte,

00:08:35: diese Intraday- und diese Day-Ahead-Märkte extrem stark fluktuieren.

00:08:38: Wenn ich jetzt zum Beispiel an diesem Terminmarkt

00:08:41: meinen Strom einkaufe für das nächste Quartal,

00:08:43: dann zahle ich da einen Betrag X,

00:08:46: sagen wir mal 7, 8 Cent pro Kilowattstunde, der reine Energiepreis.

00:08:50: Da werden wir gleich nochmal drauf kommen,

00:08:51: wie sich eigentlich Strompreise zusammensetzen.

00:08:53: Das ist nämlich gar nicht so ganz trivial, bzw. es ist gar nicht so schwer,

00:08:57: aber man muss immer lange suchen, bis man es dann irgendwie mal rausfindet.

00:09:00: Und auf der anderen Seite, wenn ich mir jetzt die Day-Ahead-Märkte angucke,

00:09:03: dann sind es teilweise nur 6 Cent.

00:09:04: Dann spart man schon was.

00:09:05: Oder wenn ich mir die Intraday-Märkte angucke

00:09:07: und an den richtigen Moment abpasse,

00:09:08: dann kann ich teilweise für 2 Cent

00:09:10: oder wie du schon gerade gesagt hast,

00:09:11: auch teilweise für negative Preise Strom beziehen.

00:09:14: Und das herauszulesen und dagegen zu optimieren,

00:09:18: das ist Teil dieser Aufgabe,

00:09:20: die unser technisches Konstrukt,

00:09:22: unseres Software im Hintergrund macht.

00:09:23: Ja, jetzt würden viele sagen,

00:09:24: wie ist Maschinen-Learning getrieben?

00:09:26: Das kriegt man auch mit normalen Algorithmen hin heutzutage schon.

00:09:29: Also da muss man jetzt noch nicht ganz fancy werden,

00:09:31: das sozusagen aber so sicher aufzubauen,

00:09:33: weil ja Energiemarkt eine kritische Infrastruktur ist.

00:09:36: Und da gibt es sehr, sehr viele regulatorische Anforderungen.

00:09:39: Also da ein System aufzubauen

00:09:41: und sich sozusagen Energielieferant nennen zu dürfen,

00:09:43: da gibt es ein, zwei paar Hürden, die man nehmen muss.

00:09:45: Aber dann kann man tatsächlich Strom an diesen Märkten beziehen

00:09:49: und seinen Kunden, Privat- oder Gewerbekunden anbieten.

00:09:53: Also ganz grundsätzlich, wenn ich bei euch Kunde werde,

00:09:55: egal ob bei dem Hausstrom-Tarif oder dem Autostrom-Tarif,

00:10:00: habe ich grünen Strom, richtig?

00:10:02: Absolut.

00:10:03: Unser Strom ist zu 100% ein Ökostrom.

00:10:06: Ja, das heißt, da gibt es zwei Unterscheidungen.

00:10:08: Es gibt wenige Anbieter,

00:10:10: die haben tatsächlich Windkraftwerke, Solarkraftwerke im Hintergrund

00:10:14: und können dann 100% sagen, dein Strom jetzt in der Stunde

00:10:17: kommt von dem Windpark hier an der Nordsee.

00:10:20: Die meisten beziehen aber über Zertifikate diese Grünstrom-Siegel.

00:10:25: Und das bedeutet einfach nur,

00:10:26: man kauft an so einer Sekundärbörse ein Zertifikat,

00:10:29: womit man dann sagen kann, sein Strom ist zu 100% Ökostrom.

00:10:32: Und diese Zertifikate, die Gelder, die damit erwirtschaftet werden,

00:10:35: werden direkt genutzt, um erneuerbare Energien weiter auszubauen.

00:10:38: Also darum, es ist ein mittelbar tatsächlich ein exakter 100% Ökostrom.

00:10:43: Das machen aber tatsächlich die meisten Ökostrom-Anbieter im Markt.

00:10:46: Das heißt aber grundsätzlich, der Strom, den ich gerade verbrauche,

00:10:49: könnte auch Kohle-Strom sein, also das schmutzigste, was es gibt.

00:10:53: Aber das Geld, was ich dann dafür zahle, für diesen Kohle-Strom,

00:10:56: dieses Geld wird dann eben verwendet,

00:10:58: um Ökostrom nach vorne zu bringen.

00:11:00: Exakt. Und das ist auch sehr gut.

00:11:01: Ich würde es mal so eine Urban Myth nennen.

00:11:03: Ja, nur weil ich sozusagen sage, ich habe 100% Ökostrom.

00:11:07: Wenn ich abends um 20 Uhr meine Kaffeemaschine anmache,

00:11:11: meinen Fernseher anmache, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch,

00:11:14: dass ein paar von den Elektronen,

00:11:16: die da bei mir durch die Leitung fließen,

00:11:18: auf jeden Fall auch aus einem Gaskraftwerk kommen.

00:11:21: Das ist so. Aber das zu ändern tatsächlich,

00:11:24: das ist die Aufgabe der Energiewende.

00:11:26: Und dazu helfen auch dynamische Stromtarife.

00:11:29: Und das ist sozusagen eine unserer Aufgaben oder unsere Mission,

00:11:32: dass wir es schaffen, die Energiewende,

00:11:34: und da kann ich gleich nochmal erklären,

00:11:36: was das sozusagen in unserer Definition ist,

00:11:38: weil es dann doch ein recht abstrakter Begriff ist.

00:11:40: Aber unsere Mission ist es zu schaffen, wie kriegen wir es hin,

00:11:42: dass wir nicht jetzt bei 60% Strom aus Erneuerbaren sind

00:11:46: im Gesamtnetz über den Gesamttag,

00:11:48: sondern dass wir es schaffen, in den nächsten Jahren

00:11:50: auf 100% zu kommen und Kohle und Gaskraftwerke

00:11:53: irgendwann der Vergangenheit angehören.

00:11:55: Aber ihr seid ja nicht nur reine Philanthropen,

00:11:57: das heißt, ihr macht das ja nicht nur freundlich für den Kunden,

00:12:00: das ist ja sehr nett, aber ihr verdient ja auch dabei.

00:12:03: Ganz genau. Was wir schon sehr früh festgestellt haben,

00:12:06: ist, es ist tatsächlich ein Win-Win.

00:12:08: Weil an der einen Seite ist das,

00:12:10: das deutsche Energienetz hat zwei Probleme.

00:12:13: Das erste Problem ist, wir haben sehr hohe Unterschiede

00:12:16: zwischen Peak in der Produktion, also zu welchen Uhrzeiten

00:12:19: haben wir die höchste Produktion und zu welchen Uhrzeiten

00:12:21: haben wir den höchsten Verbrauch.

00:12:23: Und lustigerweise ist es so, dass die höchste Produktion

00:12:27: ist meist in der Mittagszeit.

00:12:29: Das heißt, da hat man nämlich viel Wind und viel Solar.

00:12:31: Das bedeutet, man hat sehr viel Produktion im Netz.

00:12:34: Das heißt, auf der anderen Seite,

00:12:36: und eine der grundlegendsten Ausgangshypothesen immer,

00:12:39: das Netz muss immer ausgeglichen sein.

00:12:41: Es darf nirgendwo zu jeder Millisekunde

00:12:43: irgendwo mehr Strom sein oder irgendwo zu wenig Strom sein.

00:12:46: Es muss immer ausgeglichen sein. Das bedeutet,

00:12:48: wenn also mittags die Sonne scheint und der Wind bläst,

00:12:50: dann produzieren die Windräder zu viel Strom,

00:12:52: aber irgendwo muss der hin.

00:12:54: Das heißt, was die teilweise machen müssen,

00:12:56: ist, die müssen Windräder aus dem Wind drehen,

00:12:58: weil einfach zu viel Strom sozusagen gerade produziert wird,

00:13:00: als eigentlich abgenommen wird.

00:13:02: Oder der überflüssige Strom wird in Pumpspeicherkraftwerken,

00:13:04: sozusagen, da wird Wasser in den Berg hochgepumpt

00:13:06: und da gespeichert und abends wieder runtergepumpt.

00:13:08: Aber der Strom muss irgendwo hin.

00:13:10: Auf der gleichen Seite hat man dann abends,

00:13:12: wenn alle Berufstätigen von der Arbeit zurückkommen

00:13:14: und gleichzeitig die Großindustrie weiterhin Strom verbraucht,

00:13:17: hat man eine Unterversorgung.

00:13:19: Das heißt, die erneuerbaren Energien können nicht,

00:13:21: weil die Sonne langsam untergeht oder vielleicht auch der Wind abnimmt,

00:13:24: sind nicht in der Lage, den Bedarf zu decken.

00:13:26: Und es müssen kurzfristig Gaskraftwerke einspringen,

00:13:29: um tatsächlich diesen Strombedarf zu decken.

00:13:31: Und das Hauptproblem der Energiewende ist es eigentlich nur zu schaffen,

00:13:34: wie kriege ich die Überproduktion in der Mittagszeit

00:13:37: und vielleicht in der Nacht, wenn viel Wind weht,

00:13:39: mit den Verbrauchsspitzen abends und morgens übereinandergelegt.

00:13:43: Und das ist das Problem, was wir lösen wollen.

00:13:45: Und wie du schon als Anfangs gesagt hast,

00:13:47: naja, wir sind ja keine Philanthropen.

00:13:49: Was ist denn jetzt hier eigentlich das Problem?

00:13:51: Das Besondere ist, dass in der Mittagszeit,

00:13:53: wo so viel Strom produziert wird,

00:13:55: da ist der Strom auch besonders günstig.

00:13:57: Weil jeder über diese Börsenmärkte wird halt versucht,

00:13:59: jedem ein Incentive zu schaffen.

00:14:01: Verbraucht doch jetzt hier bitte ein bisschen Strom,

00:14:03: weil es ist so viel da und das regelt sich über den Preis.

00:14:05: Und darum sind mittags die Preise teilweise sehr, sehr niedrig.

00:14:08: Und das ist ein Vorteil.

00:14:09: Jetzt komme ich zu dieser Win-Win-Situation.

00:14:11: Das ist ein Vorteil für den Konsumenten.

00:14:13: Wenn wir es also schaffen,

00:14:15: dass ein Privathaushalt mittags ganz viel Strom annimmt,

00:14:19: dann kann er das zu teilweise negativen Preisen machen.

00:14:22: Und auf der anderen Seite, wenn wir es also schaffen,

00:14:24: diese Produktionsspitzen in der Mittagszeit wirklich abzunehmen,

00:14:27: den ganzen Strom,

00:14:28: dass keine Windräder aus dem Wind gedreht werden müssen,

00:14:30: dann handelt man,

00:14:31: und das ist sozusagen der Energiewirtschaftssprech,

00:14:33: dann handelt man netzdienlich.

00:14:35: Und netzdienlich ist sozusagen das Wort von,

00:14:37: diese ganzen großen Netzbetreiber, Unternehmen,

00:14:40: müssen weniger Geld aufwenden,

00:14:41: um dieses Netz zu stabilisieren.

00:14:43: Und das bedeutet auch, dass weniger Netzentgelte fällig sind,

00:14:47: weil die Netzentgelte sind dafür da,

00:14:49: dass die Infrastruktur ausgebessert wird,

00:14:51: um diese ganzen Disbalancen, die es gibt, abzufedern.

00:14:53: Und da ist es, darum sage ich, es ist ein Win-Win.

00:14:56: Wenn wir es also schaffen,

00:14:57: mittags viel Strom abzunehmen zu negativen Preisen,

00:15:00: Win für den Endkunden,

00:15:01: handeln wir auch im selben Zuge netzdienlich

00:15:04: und können sozusagen die Kosten,

00:15:06: die für die Infrastruktur benötigt werden, weiterhin reduzieren.

00:15:09: Und darum ist es ein Win für den Privatkunden

00:15:11: und es ist ein Win für die gesamte Infrastruktur Deutschlands

00:15:15: und es ist sogar ein Win für die Natur,

00:15:17: weil wir es sogar sozusagen schaffen,

00:15:19: mehr grünen Strom zu verbrauchen,

00:15:21: als dann sozusagen in der Abendszeit vielleicht noch benötigt wird

00:15:24: über Gaskraftwerke.

00:15:25: Und wo ist dann euer Win?

00:15:26: Also wo verdient ihr an welcher Stelle?

00:15:28: Wir als Energielieferant verdienen natürlich,

00:15:31: wie jeder Lieferant, erst einmal an jeder Kilowattstunde.

00:15:35: Das ist vielleicht jetzt auch mal ein guter Punkt zu sagen,

00:15:37: aktuell, wenn man sich mal anguckt,

00:15:39: der Arbeitspreis ist ja immer sozusagen die gängige Größe.

00:15:42: Was kostet gerade eine Kilowattstunde für den Privathaushalt?

00:15:45: Da sind wir mittlerweile, ich glaube jetzt hier im April,

00:15:47: im Schnitt sagen wir mal bei dynamischen Stromanbietern,

00:15:50: so bei 26, 27 Cent, vielleicht sogar ein bisschen günstiger.

00:15:53: Im Grundversorgerbereich sind wir weiterhin über 35 Cent.

00:15:56: Da gibt es also immer noch große Differenzen.

00:15:58: Aber wenn man mal den Strompreis runter bricht,

00:16:01: dann kann ich jetzt zum Beispiel für einen dynamischen Stromtarif sagen,

00:16:04: dass circa aktuell 6 Cent die Kilowattstunde

00:16:07: ist der eigentliche Preis an der Börse, im Durchschnitt.

00:16:09: Das könnte um die Mittagszeit mal minus 4 sein.

00:16:12: Das können in die Abendszeit auch mal 11 sein.

00:16:15: Im Schnitt sind es sozusagen über einen ganzen Tag,

00:16:18: im März und Anfang April circa 6 Cent gewesen.

00:16:23: Das ist der eine Block.

00:16:24: Dann kommt ein sehr großer Block,

00:16:26: das können mal 10 Cent sein, mal 15 Cent,

00:16:29: nämlich die Netzentgelte.

00:16:31: Netzentgelte ist genau das, was ich eben gesagt habe.

00:16:33: Das sind die Kosten, die wir alle tragen müssen,

00:16:36: dass diese Gesamtinfrastruktur überhaupt funktioniert.

00:16:38: Also, dass der Strom wirklich von den großen Kraftwerken

00:16:41: dann wirklich runter geregelt wird auf kleinere Spannungen

00:16:44: und am Ende tatsächlich in der Steckdose ankommt.

00:16:46: Und dass auch die Kommunen kriegen Gelder,

00:16:48: damit sie die Straßen aufreißen und neue Kabel verlegen.

00:16:51: Also, es ist wirklich eine große Infrastrukturkostenaufteilung,

00:16:54: die damit einhergeht.

00:16:56: Und das sind aktuell, fängt tatsächlich je nach Postleitzahl ab,

00:17:00: sind das so zwischen 9 bis vielleicht 14 Cent die Kilowattstunde.

00:17:04: Das heißt, wir landen jetzt so im Mittel bei vielleicht 20, 21 Cent.

00:17:07: Dann kommt noch die Marge drauf.

00:17:09: Und da ist es bei uns so, und das ist unser Modell,

00:17:12: wir machen es so, wir sagen,

00:17:14: wir partizipieren an dem Erfolg von unseren Endkunden.

00:17:17: Und wir sagen, hey, wenn wir es schaffen,

00:17:20: günstiger zu sein als in deinen Postleitzahlengebiet

00:17:23: relevante Grundversorger,

00:17:25: dann nehmen wir von diesem Gewinn,

00:17:27: von diesem, was wir günstiger sind,

00:17:29: nehmen wir 20 Prozent.

00:17:31: Das ist unsere Marge.

00:17:33: Die schlagen wir drauf.

00:17:35: Das ist aktuell so zwischen 1 bis 2 Cent,

00:17:37: fängt je nach Postleitzahl ab.

00:17:39: Und dann kommen danach nur noch die Stromsteuern drauf.

00:17:42: Und so landet man bei den 26, 27 Cent brutto,

00:17:44: die ich gerade gesagt habe.

00:17:46: Aber es ist schon mal eine interessante Erkenntnis,

00:17:48: dass der Hauptkostenblock beim Strom

00:17:50: weder die Energiepreise sind,

00:17:52: noch die Marge der Lieferanten,

00:17:54: vielleicht manche im Fixpreis-Tarif,

00:17:56: wenn ich 35 Cent im Fixpreis-Tarif zahle,

00:17:58: dann ist auch die Marge sicherlich relevant

00:18:00: für den Energielieferanten.

00:18:02: Aber eigentlich ist es aktuell

00:18:04: eine der größten Kostenblöcke,

00:18:06: diese ganzen Netzentgelte, wie man sagt,

00:18:08: also diese ganzen Kosten, die wir abgeben,

00:18:10: um die Infrastruktur eigentlich am Laufen zu halten.

00:18:12: Wenn ich jetzt Kunde werde bei euch,

00:18:14: dann ist es ja so, dass ich für jede Stunde

00:18:16: einen anderen Strompreis bekommen kann bei euch.

00:18:18: Das heißt, ich kann dann wahrscheinlich

00:18:20: in meiner App gucken, wann ist es besonders günstig.

00:18:22: A, um 13 Uhr ist der Strompreis besonders günstig.

00:18:24: Exakt.

00:18:26: Und jetzt lade ich das

00:18:28: und lade das dann 3 oder 4 Stunden,

00:18:30: weil dann wird es wieder teurer,

00:18:32: dann unterbreche ich es wieder,

00:18:34: auch wenn es nicht voll ist.

00:18:36: Wie funktioniert das denn technisch?

00:18:38: Also ich möchte ja nicht die ganze Zeit

00:18:40: zum Auto hinrennen und ein- und ausstecken.

00:18:42: Ich will gucken auf der App.

00:18:44: Wie funktioniert das?

00:18:46: Grundsätzlich ist das verständlich.

00:18:48: Das ist das Schöne.

00:18:50: Es ist tatsächlich so einfach.

00:18:52: Es ist genau so, wie du sagst.

00:18:54: Wie ich vorhin erklärt habe,

00:18:56: nehme ich hier in diesem Fall

00:18:58: die sogenannten Day Ahead Preise,

00:19:00: die sozusagen am Vortag feststehen.

00:19:02: Und das sind auch die Preise,

00:19:04: die wir dir sozusagen am aktuellen Tag,

00:19:06: also wenn du jetzt in die App gehst,

00:19:08: anzeigen können.

00:19:10: Und du kriegst dann auch bei uns

00:19:12: eine Push-Notification,

00:19:14: die dir dann sagt,

00:19:16: pass auf, morgen zwischen 13 und 15 Uhr

00:19:18: ist der Strompreis negativ,

00:19:20: nutze das aus.

00:19:22: Du steckst es dann in die Wallbox

00:19:24: oder in die Steckdose an und wirst dann,

00:19:26: wenn du einen dynamischen Strom dafür hast,

00:19:28: wie der unsere von Rabot schafft,

00:19:30: wirst du von diesem sehr, sehr günstigen

00:19:32: Strompreis profitieren.

00:19:34: Und das heißt, sozusagen,

00:19:36: so ist das eine unserer Durchschnittswerte

00:19:38: von unseren Kunden,

00:19:40: dass man für 100 Kilometer für 4 Euro

00:19:42: tatsächlich seinen Strom laden kann

00:19:44: für ein Elektroauto.

00:19:46: Jetzt möchte man aber natürlich nicht

00:19:48: die ganze Zeit auf die Uhr gucken

00:19:50: und das macht tatsächlich unsere App für dich.

00:19:52: Das heißt wie folgt,

00:19:54: wir brauchen zwei Informationen von dir.

00:19:56: Du kannst bei uns in die App gehen

00:19:58: und du kannst sagen, wann brauche ich mein Auto wieder

00:20:00: und was soll tatsächlich mein Ladeszustand sein.

00:20:02: Das kann zum Beispiel sein,

00:20:04: du kommst abends von der Arbeit wieder um 18 Uhr,

00:20:06: stöpselst dein Auto an die Wallbox

00:20:08: und gibst bei uns in der App ein,

00:20:10: ich brauche das morgen um 6 mit 90%.

00:20:12: Wenn du jetzt nicht unsere App hättest,

00:20:14: die dann mit deinem Auto verbunden ist,

00:20:16: dann würde das Auto um 18 Uhr

00:20:18: sofort anfangen zu laden.

00:20:20: Du stöpselst ran, es lädt und das ist eigentlich

00:20:22: der Worst Case, weil um 18 Uhr ist es leider am teuersten.

00:20:24: Das ist sozusagen,

00:20:26: 95% aller Kunden,

00:20:28: die eine Wallbox zu Hause haben oder bei sich im Carport,

00:20:30: die von der Arbeit kommen, das Auto anstöpseln,

00:20:32: die laden tatsächlich

00:20:34: Peak-Gaspreise. Bei 18 Uhr

00:20:36: ist am teuersten 15, 17 Cent

00:20:38: und mehr pro Kilowattstunde der Energiepreis

00:20:40: und das ist dann halt auch leider

00:20:42: zum großen Teil gar kein Strom aus Kohle und Gas.

00:20:44: Und es ist so einfach.

00:20:46: Man muss einfach so ein bisschen diesen Ladefolgen

00:20:48: verschieben und dafür muss man ein bisschen in die Zukunft gucken

00:20:50: und das machen wir über diese beiden Informationen.

00:20:52: Du musst uns versprechen, dass du das Auto erst

00:20:54: morgens um 6 Uhr wieder abstöpselst und du musst uns sagen,

00:20:56: wie viel du brauchst. Und dann gucken wir uns an,

00:20:58: wie entwickelt sich denn der Strompreis in der Nacht

00:21:00: und stellen dann fest, dass um 2 Uhr

00:21:02: ist es am günstigsten.

00:21:04: Du bist fast leer angekommen, du brauchst also 60 Kilowattstunden,

00:21:06: du hast eine 11 Kilowatt

00:21:08: Wallbox und dann weiß ich,

00:21:10: ich brauche also so knapp 5 Stunden, 15,5 Stunden

00:21:12: brauche ich zum Laden und dann gucke ich mir an,

00:21:14: um 2 Uhr eine Stunde, um 3 Uhr eine Stunde,

00:21:16: um 4 Uhr eine Stunde, vielleicht nochmal um 11 Uhr eine Stunde,

00:21:18: ich gucke mir die günstigsten aus, lade dein Auto

00:21:20: und dann hast du dein Auto im Schnitt

00:21:22: vielleicht für 4 Cent die Kilowattstunde geladen

00:21:24: und nicht, wie du es gewohnt bist,

00:21:26: sozusagen von 30 Cent mehr.

00:21:28: Das ist ja der ganze Clou

00:21:30: und technisch brauchst du nicht mehr machen,

00:21:32: als du hast unsere App, du gibst

00:21:34: die Ladepräferenzen ein, diese zwei

00:21:36: Informationen und musst über die App

00:21:38: einmal dein Auto sozusagen

00:21:40: mit deinen Logindaten richtig mit

00:21:42: deinem Auto verbinden. Das funktioniert

00:21:44: Cloud-to-Cloud, das heißt, du brauchst da keine

00:21:46: Hardware, die du nochmal zusätzlich zur Wallbox verbaust.

00:21:48: Wir verbinden uns sozusagen

00:21:50: über die Cloud des Automobilherstellers

00:21:52: mit deinem E-Auto

00:21:54: über deine für dein E-Auto

00:21:56: gegebenen Logindaten.

00:21:58: Das heißt, bei vielen Anbietern ist es ja so,

00:22:00: da wird das Ganze über die

00:22:02: Ladeinfrastruktur gesteuert,

00:22:04: also über die Wallbox, bei euch wird das über das Auto

00:22:06: gesteuert, das heißt, das Auto

00:22:08: muss, geht beides, aber das heißt

00:22:10: aber auch, wenn ich jetzt keine intelligente

00:22:12: Wallbox habe, brauche ich ein intelligentes

00:22:14: Auto, das heißt, ein Tesla wird auf

00:22:16: jeden Fall funktionieren, funktioniert auch ein

00:22:18: VW ID oder so.

00:22:20: Also es gehen alle, aktuell

00:22:22: haben wir, also wir können

00:22:24: über 98 Prozent

00:22:26: der Auto-Wallbox-Kommunikation

00:22:28: abdecken. Ich glaube,

00:22:30: Polestar geht gerade nicht, das ist das

00:22:32: Einzige, wo einfach die Verbindung über

00:22:34: diese API-Schnittstellen ein bisschen

00:22:36: komplizierter ist. Alle anderen, also

00:22:38: VW, Audi, Porsche,

00:22:40: Mercedes, BMW, you name it,

00:22:42: die gehen alle. Und bei

00:22:44: den Wallboxen ist es ein bisschen kleiner,

00:22:46: die Auswahl, weil da muss man sozusagen

00:22:48: sehr, sehr speziell auch die

00:22:50: Schnittstellen der Wallboxen verstehen und kennen

00:22:52: und sozusagen diese Schnittstellen einmal

00:22:54: einprogrammieren. Und der eine,

00:22:56: andere Nachteil ist, nicht alle

00:22:58: Wallboxen erlauben es, den State of Charge

00:23:00: vom Auto auszulesen. Ja, das ist ja sozusagen

00:23:02: die Größe, die wir ja gerne haben wollen noch, dass wir

00:23:04: wissen, das Auto kommt mit 20 Prozent

00:23:06: rein, in der App möchte der Kunde 90 Prozent

00:23:08: haben und dann weiß ich ganz genau, wie viel Kilowattstunden

00:23:10: ich laden muss. Wenn ich den State of

00:23:12: Charge nicht auslesen kann, ja, dann

00:23:14: fehlt mir sozusagen eine Größe. Ich weiß nur

00:23:16: 90 Prozent und dann muss ich ein bisschen abschätzen

00:23:18: zu sagen, wie viel muss ich jetzt eigentlich laden.

00:23:20: Und ich vermute mal, man braucht auch einen

00:23:22: intelligenten Stromzähler.

00:23:24: Genau. Das ist tatsächlich, wenn ich jetzt

00:23:26: auch vom Produkt rede,

00:23:28: der entscheidende Schritt. Grundsätzlich, und das

00:23:30: ist vielleicht auch eine der vielleicht

00:23:32: immer noch größten Unbekannten eigentlich

00:23:34: von allen, die alle Konsumenten haben, ist

00:23:36: heutzutage ist es so, dass über

00:23:38: 99 Prozent aller

00:23:40: Privathaushalte haben entweder einen

00:23:42: ganz, ganz alten, klassischen

00:23:44: Stromzähler, den sogenannten Ferrariszähler, da dreht sich

00:23:46: dann so ein kleines Rädchen, oder sie haben

00:23:48: eine sogenannte moderne Messanrichtung.

00:23:50: Das ist dasselbe in digital.

00:23:52: Das Hauptproblem ist,

00:23:54: diese Boxen, die kommunizieren mit

00:23:56: niemandem. Die drehen da fröhlich vor sich hin

00:23:58: und zählen den Strom und ein

00:24:00: oder zwei Mal im Jahr kommt sozusagen

00:24:02: ein Ableser, liest den Strom ab

00:24:04: und erst dann weiß sowohl der

00:24:06: Energielieferant und alle anderen Menschen auf der Welt,

00:24:08: was eigentlich tatsächlich da in

00:24:10: Stromverbrauch war. Und das ist

00:24:12: natürlich nicht gut, wenn ich

00:24:14: stündlich gucken möchte, was hast du

00:24:16: verbraucht und ich möchte stündlich dagegen abrechnen.

00:24:18: Und das ist sozusagen

00:24:20: die große Krux,

00:24:22: was es braucht und da gibt es

00:24:24: glücklicherweise auch ein Gesetz,

00:24:26: was ab Januar 25, am 1.

00:24:28: Januar 25 in Kraft tritt.

00:24:30: Man braucht ein sogenanntes intelligentes

00:24:32: Messsystem oder in

00:24:34: allgemeiner Sprache braucht ein Smart Meter.

00:24:36: Und mit dem Smart Meter passiert

00:24:38: jetzt nun folgendes, der Smart Meter

00:24:40: sendet alle 15 Minuten

00:24:42: seinen aktuellen Zählerstand.

00:24:44: Sozusagen an den Netzbetreiber und

00:24:46: sozusagen auch an den Lieferanten.

00:24:48: Und da anhand der Informationen kann ich

00:24:50: dann ganz genau jeden Monat abrechnen

00:24:52: und sagen, wunderbar, du hast halt

00:24:54: von, wie wir es schon gesagt haben, nachts von

00:24:56: zwei bis sechs, 60 Kilowattstunden

00:24:58: geladen, wunderbar, danach wirst du

00:25:00: abgerechnet, jetzt wird alles gut.

00:25:02: Wenn du das nicht hast, müssen

00:25:04: wir halt, und du halt normalen klassischen Zähler

00:25:06: hast, dann kann man das

00:25:08: so nicht machen. Ich kann das gleich nochmal erklären,

00:25:10: wie es normalerweise

00:25:12: passiert, aber dieses volle Potenzial

00:25:14: kann man erst dann heben,

00:25:16: wenn man ein Smart Meter hat.

00:25:18: Und ab Januar 25 müssen

00:25:20: alle Netzbetreiber in jeder

00:25:22: Postleitzahlenregion in Deutschland verpflichtend

00:25:24: ein intelligentes Messsystem,

00:25:26: Smart Meter anbieten. Das heißt,

00:25:28: ab Januar 25 kann jeder

00:25:30: seinen Netzbetreiber anrufen und

00:25:32: sagen, so Freunde, ich hätte jetzt gerne

00:25:34: so einen Smart Meter.

00:25:36: Aber wenn ich das jetzt vorher

00:25:38: haben will, weil das ja so attraktiv

00:25:40: ist, so genau wie du das jetzt erzählst,

00:25:42: jetzt habe ich ja Geschmack bekommen,

00:25:44: der Hörer hört das und sagt, ja super,

00:25:46: das will ich aber nächste Woche schon haben,

00:25:48: wie mache ich das denn? Und wer bezahlt

00:25:50: das? Wer bezahlt dieses Teil?

00:25:52: Das Gesetz ist ein bisschen umfangreicher, da steht schon drin,

00:25:54: ab 1. Januar 24, nagelt

00:25:56: mich nicht fest, aber es müssten alle Kunden sein, die

00:25:58: einen Verbrauch über 6000 Kilowattstunden haben

00:26:00: im Jahr, haben jetzt schon ein Anrecht.

00:26:02: Also die müssten jetzt auch schon von ihren

00:26:04: Netzbetreibern proaktiv angesprochen

00:26:06: werden, sagen, ich hätte gerne, oder wir

00:26:08: verbauen dir jetzt so ein intelligentes Messsystem,

00:26:10: beziehungsweise haben das Anrecht auch jetzt

00:26:12: da sozusagen auch den Netzbetreiber anzusprechen

00:26:14: und sagen, ich hätte gerne sowas.

00:26:16: Dann kriegt man das umsonst.

00:26:18: Weil das ist tatsächlich per Gesetz festgeschrieben, dass

00:26:20: die Netzbetreiber das machen müssen. Alle, die darunter

00:26:22: liegen, und das tun auch welche mit einem

00:26:24: Elektroauto, werden wahrscheinlich im Jahr

00:26:26: darunter liegen. Nicht alle, aber bestimmt manche.

00:26:28: Die können zu sogenannten,

00:26:30: und das ist jetzt wieder das Fachwort

00:26:32: dafür, wettbewerblichen Messstellenbetreiber

00:26:34: gehen. Da gibt es freie Anbieter

00:26:36: im Markt, zu denen man hingehen kann und sagen,

00:26:38: ich hätte gerne von dir so ein Smartmeter.

00:26:40: Und dann können die den verbauen. Da muss man

00:26:42: meist einen Zwei-Jahres-Vertrag

00:26:44: unterschreiben, aber das ist auch nicht irgendwie

00:26:46: weiter wild, weil von dem will man eh

00:26:48: weiter nichts. Und die verbauen dir dann

00:26:50: dieses intelligente Messsystem.

00:26:52: Und meistens bieten das auch

00:26:54: die Lieferanten mit dazu an.

00:26:56: Die verbauen dir dann das Messsystem

00:26:58: und dann meistens so zwei Monate später

00:27:00: wirst du genau viertelstündlich,

00:27:02: wie gesagt, abgerechnet.

00:27:04: Und du kannst komplett davon nützlicher

00:27:06: sein. Was kostet der Spaß?

00:27:08: Wie gesagt, ab Januar 25 ist es kostenlos.

00:27:10: Da gibt es nur eine jährliche

00:27:12: Messstellengebühr von 20 Euro.

00:27:14: Hängt noch ein bisschen ab von manchen

00:27:16: Verbrauchsstaffeln, aber so im Schnitt 20 Euro ist nicht falsch.

00:27:18: Wenn ich das jetzt schon will,

00:27:20: dann habe ich auch diese jährliche

00:27:22: Gebühr, aber ich muss einmal

00:27:24: den Elektriker kommen lassen und das Gerät

00:27:26: verbauen lassen. Und das sind so im Schnitt

00:27:28: zwischen 4 und 500 Euro.

00:27:30: Der Verbau dauert nicht lang. Das ist eine Stunde nur,

00:27:32: das Gerät wechseln, aber mit Ankommen

00:27:34: und allem drum und dran und die Hardware

00:27:36: landet man dann aktuell so bei 400 Euro.

00:27:38: Das muss man sozusagen, wenn man es jetzt

00:27:40: schon will, einmal wissen.

00:27:42: Natürlich kann man jetzt sich selber auch mal

00:27:44: den Business Case durchrichten und sagen,

00:27:46: super, ich kann mit so einem

00:27:48: dynamischen Stromtarif, mit diesem

00:27:50: Smart Charging, wie wir es gerade gesagt haben,

00:27:52: also ich lasse über meine App das Auto

00:27:54: nachts so günstig wie möglich laden,

00:27:56: kann man über 500 Euro im Jahr,

00:27:58: wenn man insgesamt im Haushalt

00:28:00: ca. 6.000 Kilowattstunden verbraucht, einsparen.

00:28:02: Das heißt, auch so ein

00:28:04: Smart Peter jetzt amortisiert sich sehr schnell.

00:28:06: So einen Case sollte man einmal für sich selber

00:28:08: durchrechnen und dann kann es tatsächlich jetzt auch

00:28:10: schon sehr viel Sinn machen. Jetzt ist es ja so,

00:28:12: ihr bestimmt die Preise nach der Strombörse.

00:28:14: Da steckt ja das Wort Börse drin.

00:28:16: Börse, da kann man viel Geld verdienen.

00:28:18: Börse kann man

00:28:20: aber auch viel Geld verlieren.

00:28:22: Da kann ich mir wirklich

00:28:24: ein Urteil bilden. Ich habe mir Lucid Aktien

00:28:26: gekauft, die sind fast

00:28:28: nichts mehr wert. Was ich damit sagen möchte,

00:28:30: es gibt bestimmte Risiken,

00:28:32: die da auch einhergehen.

00:28:34: Weil die Strompreise können sehr weit runter gehen,

00:28:36: sie können aber auch, wenn es dumm läuft,

00:28:38: steil nach oben gehen für manche Stunden.

00:28:40: Und wenn ich ausgerechnet da Strom brauche,

00:28:42: dann kann die Kilowattstunde,

00:28:44: ich spinne jetzt mal vor mich hin,

00:28:46: dann kann die auch mal 70 oder 80 Cent kosten,

00:28:48: die Kilowattstunde.

00:28:50: Ist das so, dass es auch ein gewisses

00:28:52: Risiko beinhaltet oder hältst du das

00:28:54: für relativ klein? Natürlich.

00:28:56: Also ein Risiko gibt es, weil

00:28:58: das Charmante ist ja gerade, dass man so sagt,

00:29:00: man gibt dem Endkunden ganz viel Kontrolle.

00:29:02: Und ganz viel Kontrolle heißt auch ganz viel

00:29:04: Möglichkeiten seinen eigenen Stromverbrauch

00:29:06: zu optimieren. Aber natürlich gibt es

00:29:08: Risiken, die müssen wir auch benennen

00:29:10: und auch nirgendwo verschwiegen.

00:29:12: Und die Risiken sind, dass es sein kann,

00:29:14: weil wie gesagt, das ist eine Strombörse,

00:29:16: dass die Preise hochgehen.

00:29:18: Jetzt kann ich das mal so ein bisschen auseinander bröseln.

00:29:20: Jetzt hatten wir selbst zur Zeit der Gaskrise

00:29:22: im Winter 2022

00:29:24: auch da im Schnitt,

00:29:26: wenn man sich den ganzen Winter anguckt,

00:29:28: im Endeffekt einen durchschnittlichen

00:29:30: Brutto-Arbeitspreis,

00:29:32: selbst bei den dynamischen Tarifen von am Ende

00:29:34: 29,5 Cent pro Kilowattstunde.

00:29:36: Das heißt, wenn man sich diese

00:29:38: Kurven anguckt, es gab einzelne Stunden,

00:29:40: da waren wir bei 52 Cent.

00:29:42: Absolut. Aber im Durchschnitt

00:29:44: über den gesamten Winter lagen wir

00:29:46: bei einem normalen Verbrauchsprofil

00:29:48: bei 29,5 Cent.

00:29:50: Das heißt, das ist jetzt,

00:29:52: das wird immer schlimmer dargestellt, als man denkt.

00:29:54: Also das heißt auch selbst in diesem

00:29:56: Worst-Case-Szenario, was keiner vorhersehen konnte,

00:29:58: nämlich die Gaskrise oder die

00:30:00: hohen Gaspreise in 2022,

00:30:02: bei der Durchschnittspreise ist es nicht

00:30:04: komplett durch die Decke gegangen. Auch da

00:30:06: konnten wir wachsen. Das heißt,

00:30:08: es ist auch da, es haben Kunden uns vertraut

00:30:10: und haben dann natürlich noch mal deutlich stärker

00:30:12: auch in den Zeiten danach profitiert.

00:30:14: Der viel entspannendere Punkt ist, wenn man

00:30:16: mal sich anguckt, was heißt das denn, die Preise

00:30:18: gehen durch die Decke? Das heißt ja vor allem,

00:30:20: dass, wenn man sich noch mal die

00:30:22: Primärquellen anguckt, dass irgendwas

00:30:24: im Gas oder irgendwas in der Kohle

00:30:26: passiert. Weil

00:30:28: Solar und Wind,

00:30:30: solange Wind weht

00:30:32: und Sonne scheint, produzieren die ihren

00:30:34: Strom. Und den produzieren die ja

00:30:36: zu fast wirklich

00:30:38: sehr, sehr kleinen Grenzkosten.

00:30:40: Das bedeutet,

00:30:42: solange wir jetzt weiter erneuerbare Energien

00:30:44: aufbauen, und das tun wir ja,

00:30:46: dann wird es um die Mittagszeit, um die Nachtzeit,

00:30:48: wird es sehr günstig bleiben. Was in dem

00:30:50: Falle von so einem Horrorszenario

00:30:52: nennt man was, was passieren würde, ist, dass

00:30:54: in den Zeiten, wo sehr viel Gas und Kohle

00:30:56: verbraucht wird, gehen die Preise hoch.

00:30:58: Das heißt, wenn man sich diesen Tag

00:31:00: anguckt, dass die Peaks morgens

00:31:02: und abends, die gehen hoch.

00:31:04: Aber im gleichen Maße werden mittags

00:31:06: und nachts die Preise sehr, sehr günstig sein.

00:31:08: Das heißt, was sich vor allem verändert,

00:31:10: ist sozusagen die

00:31:12: Schwankungsbreite, die Volatilität,

00:31:14: die wird größer. Aber

00:31:16: das heißt aber auch, dass es für den Kunden

00:31:18: mit einem dynamischen Tarif dann noch mal

00:31:20: vorteilhafter ist, nämlich diese besonders günstigen

00:31:22: Zeiten mittags und nachts noch mal

00:31:24: doppelt auszunutzen. Und das Einzige, was man

00:31:26: dafür braucht, oder was heißt das Einzige,

00:31:28: aber das Wichtige ist dafür, also ein

00:31:30: Smartbeater hat einen dynamischen Strom

00:31:32: Tarif, leicht von uns, was der

00:31:34: braucht, um auch in so einem Krisenfall

00:31:36: durchzukommen ist, der braucht vor

00:31:38: allem eine Batterie. Nämlich damit

00:31:40: er sozusagen den günstigsten Strom

00:31:42: mittags und den günstigsten Strom nachts

00:31:44: irgendwie in die Batterie kriegt und ihn dann

00:31:46: zu den Zeiten, wo Peak ist, für seinen

00:31:48: Haushaltsverbrauch dann auch nutzen kann.

00:31:50: Und darum ist die spannendste oder

00:31:52: die größte Batterie, die ein normaler Kunde dann

00:31:54: wahrscheinlich hat, ist das E-Auto mit

00:31:56: über 70 Kilowattstunden oder was sozusagen

00:31:58: wenige Elektroautos heute haben. Und man muss

00:32:00: immer auch in Relation halten, ein normaler

00:32:02: Haushalt, ein Drei-Personen-Haushalt

00:32:04: oder Vier-Personen-Haushalt, die verbrauchen am Tag

00:32:06: circa acht bis zehn Kilowattstunden das Haushaltsverbrauch.

00:32:08: Ja, das heißt, wenn wir es also schaffen,

00:32:10: und das ist der Stichwort hier, glaube ich, Vehicle to

00:32:12: Home, wenn wir es also schaffen, zum Beispiel

00:32:14: über E-Autos, die Energie für den Haushalt

00:32:16: zu nutzen zu machen, ja, und das ist primär

00:32:18: eine technische Herausforderung von den Wallboxen

00:32:20: und ein bisschen von den E-Autos,

00:32:22: dann würde ich mir für, über so ein

00:32:24: Schreckensszenario, wie es gerade ausmacht,

00:32:26: überhaupt keine Sorgen machen, weil der Strom

00:32:28: zur Mittagszeit und zur Abendszeit, der

00:32:30: bleibt weiterhin günstig. Jetzt könnte man

00:32:32: hier ein Verhältnis annehmen,

00:32:34: vielleicht habt ihr das total falsch verstanden.

00:32:36: Wir haben ein Überangebot von Strom,

00:32:38: das wir abhofern und Kunden jetzt an der anderen

00:32:40: Stelle entnehmen für günstige

00:32:42: Preise, weil es ein Überangebot an Strom

00:32:44: gibt. Was ist denn, wenn wir jetzt das mal

00:32:46: extrapolieren auf eine höhere

00:32:48: Kundenzahl in der Zukunft?

00:32:50: Genau, jetzt machen sie ja alle,

00:32:52: ja, ist ja super toll, der

00:32:54: Charles hat ja da was Tolles geschaffen

00:32:56: oder auch andere Anleger, und

00:32:58: jetzt kommen immer mehr in den Markt,

00:33:00: wie würde das denn aussehen? Habe ich da

00:33:02: jetzt irgendwas nicht verurücksichtigt?

00:33:04: Nein, absolut, du hast absolut recht, also

00:33:06: das heißt, jetzt denken wir tatsächlich mal

00:33:08: so 10, 15 Jahre in die Zukunft,

00:33:10: bis tatsächlich so eine, ich nenne es mal

00:33:12: eine Saturierung auftritt, dass du sagst,

00:33:14: wir hoffern die ganzen Peaks

00:33:16: mittags ab, um sozusagen aber auch die

00:33:18: Abendstunden, das heißt, du hast recht,

00:33:20: in so einem Szenario würde mittags der Preis

00:33:22: nicht mehr so niedrig sein, der würde vielleicht nicht mehr negativ sein,

00:33:24: sondern so ein bisschen höher. Im selben Zuge,

00:33:26: weil wir ja Lasten verschoben haben, wird

00:33:28: auch abends niedriger sein, also das heißt,

00:33:30: nett, nett, wird man da immer noch

00:33:32: einen Vorteil haben. Du hast recht, aktuell

00:33:34: kann der Kunde extrem davon profitieren,

00:33:36: dass diese Unterschiede so hoch sind.

00:33:38: Am Mittag ist es so günstig und abends

00:33:40: ist es so teuer, das heißt, da kann man halt gerade,

00:33:42: wie man an der Börse sagt, ganz große

00:33:44: Spreads, also diese Unterschiede auch von

00:33:46: profitieren, aber wir können mal nach

00:33:48: Schweden gucken. Schweden hat, glaube ich,

00:33:50: knapp über 90 Prozent Smart-Mieter

00:33:52: ausgerollt und einen Anteil von dynamischen

00:33:54: Tarifen von über 70 Prozent.

00:33:56: Im selben Zuge, was halt

00:33:58: also auch passiert, dass das Netz unglaublich

00:34:00: stabil ist und hat ganz wenig Schwankungen

00:34:02: nach oben und das muss sich

00:34:04: auch, und das sieht man zum Beispiel in Schweden,

00:34:06: muss sich auch in den Netzentgelten wiederfinden, weil wir

00:34:08: müssen weniger Kosten aufwenden, um

00:34:10: Peaks zu puffern, Überproduktion

00:34:12: oder Überverbrauch weg zu

00:34:14: puffern und das wird sich dann auch

00:34:16: in den Netzentgelten wieder spiegeln.

00:34:18: Das heißt, du hast recht, man holt aus dem

00:34:20: eigentlichen Spread, von dem man jetzt ganz viel

00:34:22: holen kann, zwischen Überproduktion und

00:34:24: Überverbrauch, holt man weniger raus, aber

00:34:26: weil die Netzstabilität, und das hatten

00:34:28: wir gesagt, ist mit der größten Kostenfaktor

00:34:30: am Arbeitspreis, da die Netzstabilität

00:34:32: zunimmt, wird sich auch da sozusagen

00:34:34: ein Effekt

00:34:36: einstellen, dass die Kosten runtergehen

00:34:38: und zwar dann aber gleichermaßen

00:34:40: für alle Verbraucher. Ich kann ja über

00:34:42: mein Auto relativ gut steuern,

00:34:44: wann ich den Strom konsumiere,

00:34:46: also ins Auto pumpe, das kann ich ja

00:34:48: machen, das ist aber nicht so

00:34:50: in meinem Haushalt. Also morgens möchte ich mir

00:34:52: meinen Kaffee machen und möchte nicht erst zwei Stunden

00:34:54: warten, bis der Strom günstiger ist, bevor ich meine

00:34:56: Kaffeemaschine anschmeiße. Mittags möchte

00:34:58: ich gern Mittagessen kochen und abends vielleicht

00:35:00: Abendessen kochen. Da brauche ich ja zu bestimmten

00:35:02: Zeiten immer Strom.

00:35:04: Und wenn der dann gerade bei 60, 70 Cent ist, ist das ja

00:35:06: doof. Und wenn ich keine Batterie habe, Autos

00:35:08: ist natürlich eine gute Idee, funktioniert nur

00:35:10: noch leider nicht. Es funktioniert

00:35:12: einfach in Deutschland noch nicht. Die Voraussetzungen

00:35:14: sind noch nicht da.

00:35:16: Wie ist es denn mit dem Strom für Zuhause? Ist das

00:35:18: auch so volatil wie beim Autostrom

00:35:20: oder unterscheidet sich da das Produkt?

00:35:22: Also der Haushaltsstrom und der Autostrom, es ist

00:35:24: ja dieselbe Börse, es ist der selben Börsenpreis.

00:35:26: Also das heißt, um da nochmal den Unterschied

00:35:28: zu machen, wir haben einen Haushaltsstrom

00:35:30: und einen Autostromtarif. Die Mechanik

00:35:32: dahinter ist komplett dieselbe. Einen

00:35:34: separaten Autostromtarif haben wir

00:35:36: primär, wenn er auch an einem

00:35:38: separaten Zähler ist, weil dann

00:35:40: profitiert man auch von reduzierten Netzentgelten zum Beispiel.

00:35:42: Aber ich kann auch, ich habe

00:35:44: einen Zähler, da läuft mein Haushalt drüber,

00:35:46: da mache ich jetzt meine Wallbox ran,

00:35:48: da kann man genau unseren Haushaltsstromtarif

00:35:50: nehmen, kann sein Auto mit verbinden, es funktioniert

00:35:52: exakt gleich. Also darum, es gibt da

00:35:54: erstmal keine Unterschiede. Zu dem Punkt, den du

00:35:56: gesagt hast, ich habe jetzt den dynamischen

00:35:58: Stromtarif, ich habe vielleicht auch einen Smart

00:36:00: Meter, das heißt also, ich bin wirklich,

00:36:02: habe alle Voraussetzungen erfüllt, um, und das

00:36:04: sieht man auch sehr schön, da gibt es dann auch so kleine Grafiken,

00:36:06: wo man sehen kann, ich habe in der letzten Viertelstunde

00:36:08: ein Kilowattstunden verbraucht. Also man sieht dann auch

00:36:10: in seinen eigenen Tagesprofilen, wann hat

00:36:12: jemand zu Hause die Kaffeemaschine

00:36:14: angemacht oder den Wasserkocher oder den Herd.

00:36:16: Also sieht man dann alles, das ist tatsächlich

00:36:18: unglaublich spannend, das dann auch

00:36:20: zum Beispiel in der App nachzuvollziehen.

00:36:22: Aber man muss auch sagen, eine Waschmaschine

00:36:24: oder eine Spülmaschine, die verbrauchen

00:36:26: fast keinen Strom. Natürlich kann man

00:36:28: die dann jetzt schieben, aber da spart

00:36:30: man dann wenige Cent. Wenn ich jetzt

00:36:32: zum Beispiel meine Kaffeemaschine nicht morgens anmache, sondern

00:36:34: mittags, da spare ich ein paar Cent.

00:36:36: Ich glaube, da ist sozusagen der Genussfaktor.

00:36:38: Ja, aber wenn der Michael kocht

00:36:40: und er kocht sehr gerne, der Michael,

00:36:42: dann hat er drei Herdplatten und

00:36:44: einen Ofen am Laufen, da sind wir schnell bei 8-9

00:36:46: KW, die da gezogen werden.

00:36:48: Dann ja, dann ja. Also wirklich, wenn er die

00:36:50: Kartoffeln dann eine halbe Stunde ziehen lässt, dann spielt

00:36:52: man das auch. Also so ist es nicht. Also das ist

00:36:54: richtig. Ich glaube mal, das ist vielleicht auch wieder so ein

00:36:56: Urban Myth. Die Kaffeemaschine

00:36:58: allein macht den Kohl nicht fett. Also das heißt,

00:37:00: so ist es nicht, sondern man muss sich angucken, was sind die

00:37:02: größten Verbraucher im Haus. Und sicherlich jemand,

00:37:04: der konsequent sagt, ich versuche

00:37:06: meine gesamten Verbraucher

00:37:08: auf die Mittagszeit zu legen.

00:37:10: Oder ich bin jemand, der hat einen Heimspeicher

00:37:12: und ich mache den Heimspeicher mittags voll, weil das

00:37:14: ist die eleganteste Lösung, der profitiert.

00:37:16: Aber darum sage ich immer,

00:37:18: man muss angucken, was sind die größten Verbraucher.

00:37:20: Und das sind für Haushalte mit E-Autos

00:37:22: sind es die E-Autos.

00:37:24: Oder sagen meistens noch dann die

00:37:26: Wärmepumpe, wenn ich eine Wärmepumpe schon habe.

00:37:28: Das sind die zwei mit Abstand größten

00:37:30: Verbraucher. Ein E-Auto, ich weiß gar nicht, wie

00:37:32: das genau ist, aber im Schnitt wahrscheinlich im Jahr alleine

00:37:34: schon 3.500 Kilowattstunden.

00:37:36: Eine Wärmepumpe zwischen 5.000 und 9.000

00:37:38: Kilowattstunden. Dann ist der

00:37:40: Verbrauch vom Haushalt über das ganze Jahr

00:37:42: von vielleicht 2.500 Kilowattstunden

00:37:44: nicht

00:37:46: vernachlässigbar, aber ein kleinerer Faktor.

00:37:48: Und ein E-Auto und eine Wärmepumpe kann ich relativ gut

00:37:50: steuern. Während der Haushaltsverbrauch,

00:37:52: das ist die Summe aller Lampen und Kaffeekocher,

00:37:54: die ich hier irgendwo am Tag anschalte.

00:37:56: Das ist dann halt doch in der Menge schwieriger

00:37:58: zu steuern. Aber ich glaube,

00:38:00: der Weg geht dahin, dass auch selbst, weil wir

00:38:02: jetzt immer von E-Autos und Wärmepumpen,

00:38:04: wie viele von unseren 40 Millionen

00:38:06: Privathaushalten hat sozusagen

00:38:08: bei sich hier, ich komme ja hier aus Berlin,

00:38:10: wohne hier in

00:38:12: einem großen Wohnkomplex, da hat leider

00:38:14: nicht jeder noch einen

00:38:16: Carport mit einem Elektroauto

00:38:18: an seinem Zähler dran. Das heißt,

00:38:20: für den Großteil der deutschen Haushalte

00:38:22: ist es halt auch immer schön zu

00:38:24: sagen, ja, ich kann mein E-Auto steuern,

00:38:26: oder ich kann meine Wärmepumpe steuern. Aber

00:38:28: haben wir ja nicht. Was da, glaube ich,

00:38:30: ganz spannend sein könnte, ist tatsächlich

00:38:32: mit kleinen Batteriespeichern zu arbeiten.

00:38:34: Und die sind, ob ich jetzt nun zu Hause bin oder nicht,

00:38:36: die werden mittags voll gemacht, da wird Strom

00:38:38: eingekauft mittags, bis sie voll sind

00:38:40: und abends, wenn ich nach Hause komme, kann ich dann sogar

00:38:42: den günstigen Mittagsstrom abends genießen.

00:38:44: Das ist, glaube ich, die charmanteste

00:38:46: Art. Aber da sind wir noch technisch

00:38:48: noch nicht ganz, aber da kommen wir noch hin.

00:38:50: Michael, du hast, glaube ich, mehr als zweieinhalb bis

00:38:52: dreieinhalbtausend Kilowattstunden pro Jahr

00:38:54: in dein Auto gepumpt, oder?

00:38:56: Bestimmt, aber ja.

00:38:58: Das ist wohl wahr.

00:39:00: Ne, das ist auf jeden Fall eine spannende

00:39:02: Geschichte. Noch nie

00:39:04: in der Form mit befasst. Habe ich vorhin am

00:39:06: Anfang des Podcasts richtig verstanden,

00:39:08: ihr habt schon 70 oder

00:39:10: 17 Mitarbeiter?

00:39:12: 70 Mitarbeiter.

00:39:14: Also es ist wirklich ein schnelles Wachstum.

00:39:16: Und wir merken, ohne vielleicht da auch noch mal

00:39:18: drüber reden zu können,

00:39:20: wir haben festgestellt, wir haben jetzt im ersten

00:39:22: Jahr über 40.000 Kunden gewonnen aus dem Nix.

00:39:24: Und ohne dass

00:39:26: wir da jetzt irgendwie wild Werbung gemacht haben,

00:39:28: bzw. ihr habt ja selber gesagt, ihr habt jetzt auch von dem Namen

00:39:30: noch nichts gehört. Das ist tatsächlich sehr spannend,

00:39:32: wie wir uns da gerade entwickeln,

00:39:34: weil auch immer mehr Kunden verstehen,

00:39:36: aha, ich kann

00:39:38: aktuell an diesen dynamischen Stromtarifen

00:39:40: sehr gut verdienen. Und wir haben ein bisschen

00:39:42: über das Risiko gesprochen. Auf der anderen Seite

00:39:44: sind all diese dynamischen Stromtarife

00:39:46: monatlich kündbar. Also wenn man mal

00:39:48: und man sagt ja immer, der

00:39:50: Deutsche ist etwas risikoaverser,

00:39:52: dann kann man das zur Not auch monatlich wieder kündigen.

00:39:54: Das wissen wir auch und das sehen wir

00:39:56: auch. Viele testen das aus,

00:39:58: merken es funktioniert und jemand, der dann Angst hat,

00:40:00: der geht dann wieder. Aber

00:40:02: im Schnitt funktioniert das tatsächlich

00:40:04: sehr gut. Und so kann man halt auch

00:40:06: das Risiko streuen. Ich glaube aber

00:40:08: und da so ein bisschen haben wir das herausgearbeitet,

00:40:10: um voll und ganz

00:40:12: davon zu profitieren, braucht es diese Smart Meter.

00:40:14: Die sind ab Januar 25

00:40:16: verpflichtend. Nicht beziehungsweise verpflichtend,

00:40:18: sondern sie sind für alle

00:40:20: kostenlos über den Netzbetreiber

00:40:22: beziehbar. Und

00:40:24: das sollten hier alle machen.

00:40:26: Soweit möchte ich mich aus dem Fenster lehnen, weil dann

00:40:28: kann man von dynamischen Stromtarifen

00:40:30: maximal gut profitieren. Vor allem,

00:40:32: wenn ich auch Wärmepump oder E-Auto habe.

00:40:34: Also ich weiß ja, wenn man die Diskussion

00:40:36: über den Strom herum führt, dann kommt ja

00:40:38: ganz schnell irgendwas auf. Dann spinnt

00:40:40: sich irgendwas zusammen. Da kommen

00:40:42: Laien und die kommen zu den

00:40:44: ich sag mal sehr

00:40:46: abenteuerlustigen

00:40:48: Schlussfolgerungen im Strom.

00:40:50: Das gehört ja nicht nur auf in Deutschland.

00:40:52: Wenn ich so ein bisschen rumgucke

00:40:54: als Laie, dann geht das ja über Länder

00:40:56: hinweg. Da kommt ja diese Diskussion ganz

00:40:58: schnell. Ja, aber weil wir

00:41:00: hier irgendwas abgeschaltet haben,

00:41:02: kaufen wir es hier über Frankreich, über Polen,

00:41:04: über andere Länder zu.

00:41:06: Auch wenn das ein Handelsgeschäft

00:41:08: ist. Ich habe gelernt, das war

00:41:10: ja immer ein Handelsgeschäft. Das ist ja

00:41:12: nicht so, dass wir den Strom nicht hätten, sondern

00:41:14: wir sind clever genug.

00:41:16: Also bitte korrigiere mich, wenn das anders

00:41:18: ist, Strom zuzukaufen.

00:41:20: Genauso wie ihr das macht, auch als Land.

00:41:22: Insgesamt als Land.

00:41:24: Von außen, wenn der Preis niedriger

00:41:26: ist. Absolut.

00:41:28: Ich glaube, wir sind, da möchte ich mich aber

00:41:30: jetzt nicht festlegen, wir sind sowohl Importeure als auch

00:41:32: Exporteure für Strom. Das hat sich, glaube ich,

00:41:34: irgendwann mal gewandelt. Genau, aber da

00:41:36: bin ich jetzt auch nicht firm und möchte auch nichts Falsches

00:41:38: sagen. Aber das ist absolut so. Der europäische

00:41:40: Strommarkt, der ist komplett vernetzt.

00:41:42: Wir beziehen sowohl von Frankreich

00:41:44: als auch von anderen Ländern können wir Strom beziehen

00:41:46: als auch exportieren. Aber du willst

00:41:48: eben auf die Atomkraftwerke in Frankreich

00:41:50: zurückkommen, Wolfgang.

00:41:52: Den allermeisten Strom, ich kenne

00:41:54: jetzt die genaue Zahl nicht, aber ich meine

00:41:56: 98 Prozent bekommen wir eben nicht aus

00:41:58: Frankreich und nicht von den Atomkraftwerken,

00:42:00: sondern zumeist aus dem Norden von

00:42:02: Dänemark, von Norwegen und was weiß

00:42:04: ich. Und das ist grüner Strom.

00:42:06: Aus den Atomkraftwerken von Frankreich

00:42:08: bekommen wir so gut wie überhaupt gar keinen Strom.

00:42:10: Wir bekommen ein bisschen was, aber wirklich sehr

00:42:12: sehr wenig, verschwindend wenig. Und insofern

00:42:14: ist dieses Argument ja eigentlich schon wieder

00:42:16: obsolet geworden. Aber wo kann

00:42:18: man das nachvollziehen?

00:42:20: Wo der Strom

00:42:22: wirklich herkommt?

00:42:24: Wie ist das?

00:42:26: Über das Fraunhofer

00:42:28: Institut kannst du das, glaube ich, rausbekommen.

00:42:30: Da hatte ich sogar hier im Podcast schon mal ein Interview

00:42:32: mit jemandem, der sich mit nichts anderem befasst

00:42:34: als zu gucken, woher kommt der Strom

00:42:36: aus welchen Kraftwerken und so weiter.

00:42:38: Da gibt es sogar eine App. Habe ich aber jetzt nicht im Kopf.

00:42:40: Ich glaube,

00:42:42: man muss mal ein bisschen googeln.

00:42:44: Ich finde, was man konzeptionell einmal verstehen

00:42:46: muss, dass es diese sogenannte Merit-Order-Curve

00:42:48: heißt. Das heißt, man muss einmal

00:42:50: verstehen, wie setzt sich eigentlich so ein Strompreis

00:42:52: zusammen? Und da wird

00:42:54: sich immer angeguckt, wie viel Menge

00:42:56: brauche ich jetzt gerade in dem Moment?

00:42:58: Und dann wird geguckt, wer liefert

00:43:00: denn welche Menge am günstigsten?

00:43:02: Am günstigsten sind irgendwie

00:43:04: Wind und Sonne.

00:43:06: Die decken aber leider nicht die Menge, die jetzt gerade

00:43:08: gebraucht wird. Wenn sie es täten, wie um die Mittagszeit,

00:43:10: dann setzen die den Preis

00:43:12: und dann ist es halt günstig.

00:43:14: Das schaffen sie aber nicht. Dann kommt Biogas mit drauf

00:43:16: und die Erneuerbaren und dann kommt Kohle.

00:43:18: Früher kamen noch Atome drauf. Also wird dann immer

00:43:20: aufsteigend nach den Kosten der Produktion

00:43:22: wird dann geguckt, wem muss

00:43:24: ich alles dazuschalten, damit ich

00:43:26: die Menge, die ich jetzt gerade brauche, auch

00:43:28: tatsächlich liefern kann. Und abends

00:43:30: ist es so, da muss das

00:43:32: die teuerste Art Energie zu

00:43:34: produzieren hinzugeschalten werden, die

00:43:36: noch nur vielleicht für eine Stunde kurz benötigt

00:43:38: wird, aber die muss vorgehalten werden.

00:43:40: Die muss sozusagen der Sekunde dann auch

00:43:42: eingeschaltet werden und das sind die Gaskraftwerke.

00:43:44: Gaskraftwerke sind tatsächlich

00:43:46: sozusagen die teuersten und

00:43:48: wenn ich die dazuschalte, das ist sozusagen was diese

00:43:50: Merrill-Order-Kurve ausmacht, wenn ich die

00:43:52: dazuschalten muss, dass der teuerste

00:43:54: Produktionsort

00:43:56: für Strom setzt den Preis für alle.

00:43:58: Und darum ist, wenn ich mittags

00:44:00: nur Wasser und Sonne

00:44:02: und Wind brauche und dann bin ich halt eben

00:44:04: am Ende nur irgendwie bei 4 Cent die Kilowattstunde,

00:44:06: aber abends brauche ich die tollen Gaskraftwerke,

00:44:08: dann setzen die den Preis für alle.

00:44:10: Und darum ist es sozusagen,

00:44:12: das ist so ein bisschen die Krux daran.

00:44:14: Und darum, wenn man es schafft, die erneuerbaren

00:44:16: Energien so stark werden zu lassen oder

00:44:18: eben abends die benötigte

00:44:20: Energiemenge so zu reduzieren,

00:44:22: dass sich die Gaskraftwerke aus der Gleichung

00:44:24: nehmen kann, dann wird der Strom für

00:44:26: alle sehr viel günstiger

00:44:28: und auch noch ökologischer. Ich habe tatsächlich

00:44:30: noch eine Frage und zwar

00:44:32: gab es das ja auch mal

00:44:34: nicht jetzt in Grünstrom, aber

00:44:36: dass Unternehmen sich

00:44:38: im Grunde einkaufen konnten.

00:44:40: Ich weiß das im Moment nicht mehr genau,

00:44:42: wie die Firma hieß, aber

00:44:44: da sind wir jahrelang bedient worden

00:44:46: und als jetzt die

00:44:48: Gaspreise und Strompreise

00:44:50: in die Höhe geschnellt sind,

00:44:52: da wurden uns dann

00:44:54: kurzerhand die Verträge gekündigt

00:44:56: und wir sind dann mit dem Unternehmen quasi

00:44:58: in die Grundversorgung gekommen,

00:45:00: was für ein energiereiches Unternehmen

00:45:02: natürlich eine Vollkatastrophe ist und es sind

00:45:04: ja auch viele Lieferanten

00:45:06: in die Insolvenz

00:45:08: gerutscht, dann kommt man ja

00:45:10: automatisch wieder in die Grundversorgung,

00:45:12: aber diese Grundversorgung als

00:45:14: solches, die muss die Stadtwerke oder

00:45:16: der Netzbetreiber im Ort ja immer zur

00:45:18: Verfügung stellen. Für das, dass die das

00:45:20: zur Verfügung stellen, da fallen ja auch

00:45:22: Kosten an. Ich verstehe noch, wenn ich

00:45:24: ganz ehrlich bin, den gesamten Strommarkt

00:45:26: nicht. Wie verhält

00:45:28: sich das mit den großen Energieversorgern,

00:45:30: wenn jetzt kleinere

00:45:32: in die Insolvenz rutschen und so,

00:45:34: das ist für den Otto-Normalverbraucher,

00:45:36: der hat sich da noch nie auseinandergesagt,

00:45:38: ist das ein komplexes Thema?

00:45:40: Ja, vielleicht noch zwei Sätze dazu. Man muss

00:45:42: wissen, in Deutschland gibt es knapp über

00:45:44: 1000 Energieversorger.

00:45:46: Wahrscheinlich sind das zu viele,

00:45:48: aber jedes kleine Städtchen, jede kleine

00:45:50: Kommune, sagen wir mal, hat ihre eigenes kleine

00:45:52: Stadtwerke, einen kleinen Versorger.

00:45:54: Und ich finde,

00:45:56: man hört auch zu Unrecht werden, die immer so ein bisschen

00:45:58: teuer sind, weil ja, im Schnitt sind sie

00:46:00: deutlich teurer, als was man sozusagen

00:46:02: an Stromkosten hätte, wenn man

00:46:04: normal im Markt guckt. Aber diese

00:46:06: Versorger, die hängen sozusagen an

00:46:08: der Kommune. Die haben nicht nur als

00:46:10: Aufgabe, sozusagen für sich selber

00:46:12: profitabel zu sein, weil dann hängt da

00:46:14: auf jeden Fall meistens noch das Hallenbad,

00:46:16: das chronisch defizitäre Hallenbad mit dran,

00:46:18: dass die sozusagen quer subventionieren.

00:46:20: Das heißt, um auch mal eine Lanze

00:46:22: für die Versorger zu brechen,

00:46:24: sie haben eine ganz, ganz wichtige, tragende Rolle

00:46:26: in der Finanzierung der kommunalen Arbeit.

00:46:28: Und darum darf man das

00:46:30: nicht vergessen. Du hast Recht,

00:46:32: sie haben höhere Kostenstrukturen.

00:46:34: Das ist meistens historisch gewachsen,

00:46:36: weil so ein Versorger, den gibt es seit 100 Jahren,

00:46:38: das heißt, da sind anders gewachsen,

00:46:40: da sind andere Kostenstrukturen auch

00:46:42: vorhanden, als jetzt vielleicht für so ein Start-up,

00:46:44: was ich halt sehr lean aufstellen konnte.

00:46:46: Und auf der anderen Seite

00:46:48: kaufen die ja den Strom langfristig ein,

00:46:50: um halt dir als

00:46:52: Kunde sagen zu können, bei uns kostet der Strom

00:46:54: 35 Cent, egal was passiert.

00:46:56: Da mussten die sehr langfristig einkaufen

00:46:58: und da mussten die auch gewisse Risikoprämien

00:47:00: auch sozusagen zahlen oder auch

00:47:02: lassen dich zahlen, damit auch

00:47:04: wirklich in dem Fall, wenn der Strompreis mal über 40 Cent

00:47:06: ist, dass sie dagegen auch

00:47:08: sozusagen sich gesichert, abgesichert

00:47:10: haben, gehätscht, wie man sagt,

00:47:12: um dir trotzdem für 35 Cent den Strom

00:47:14: anzubieten. Also es ist, glaube ich, ein Mix aus

00:47:16: sie haben noch eine größere Aufgabe

00:47:18: als nur deinen Strom sozusagen,

00:47:20: den Strom zu liefern in der kommunalen Arbeit

00:47:22: und gleichzeitig aufgrund der Art und Weise, wie sie

00:47:24: den Strom beschaffen, müssen sie da auch höhere

00:47:26: Risikoabsicherung auch eingehen.

00:47:28: Und das schlägt sich dann in dem Preis nieder.

00:47:30: Dass wir davon 1.000 haben, weiß ich

00:47:32: nicht, ob das sozusagen der

00:47:34: optimale Punkt ist, aber es sind halt

00:47:36: vor allem viele gewachsene kommunale Strukturen.

00:47:38: Konrad Schade war das, Chief

00:47:40: Commercial Officer bei RabotCharge.

00:47:42: Wer gerne mal

00:47:44: das Ganze ausprobieren will, gibt ja eine Kündigungsfrist

00:47:46: von einem Monat, man kann es also einfach mal ausprobieren.

00:47:48: Der geht einfach auf die Seite von RabotCharge.

00:47:50: Die findet man unter

00:47:52: rabot-charge.de

00:47:54: Da kann man sich anmelden, da kann

00:47:56: man dann eben sich den Stromtarif

00:47:58: sozusagen einkaufen und da kann

00:48:00: man es dann einfach mal ausprobieren und wenn es

00:48:02: einem nicht gefällt, kann man nach einem Monat wieder gehen

00:48:04: und wenn es einem gefällt, dort bleiben.

00:48:06: Ich denke, das machen die meisten. Ja, vielen Dank

00:48:08: Konrad Schade, dass du uns

00:48:10: da zur Verfügung gestanden bist. War

00:48:12: sehr interessant. Ich habe wieder ein bisschen was dazu

00:48:14: gelernt. Ich habe sogar viel dazu gelernt.

00:48:16: Ich wünsche dir und deiner Firma für die Zukunft

00:48:18: alles Gute. Vielen, vielen Dank für die Zeit.

00:48:20: Tschüss. Danke.

00:48:22: Ciao, ciao.

00:48:24: Musik

00:48:26: Musik

00:48:28: Musik

00:48:30: Musik

00:48:32: Musik

00:48:34: So, EmoMotion, der Podcast,

00:48:36: der über alles berichtet, was irgendwie

00:48:38: mit E-Mobilität zu tun hat, zu Lande, zu Wasser

00:48:40: oder in der Luft. Demnächst übrigens

00:48:42: vielleicht auch mal den Hinweis an euch

00:48:44: beide, Michael und Wolfgang,

00:48:46: findet ja die AERO

00:48:48: statt in Friedrichshafen am Bodensee.

00:48:50: Da gibt es wieder Flugzeuge zu sehen

00:48:52: und da soll auch einiges elektrisch werden.

00:48:54: Ich habe vorhin mit Morell Westermann telefoniert.

00:48:56: Der ist dort auch zugange

00:48:58: und hat mir erzählt, dass

00:49:00: für die alternativen Antriebe

00:49:02: von einer auf zwei Hallen ausgebaut

00:49:04: wird und er wird uns nach

00:49:06: der AERO berichten, was es

00:49:08: da an Neuigkeiten gibt und da wird es einiges geben.

00:49:10: Jetzt gehen wir mal von der Luft

00:49:12: zum Wasser. Auf dem Wasser

00:49:14: sieht auch inzwischen das eine oder andere

00:49:16: elektrische und da kommen wir zu

00:49:18: Scantlines. Scantlines ist eine

00:49:20: Fährgesellschaft, die fährt zwischen Dänemark und

00:49:22: Freiburg hätte ich gesagt.

00:49:24: Meine Heimatstadt. Ne, zwischen

00:49:26: Dänemark und Deutschland

00:49:28: und da gibt es genau zwei Strecken, die

00:49:30: die bedienen. Eine lange Strecke, zwei Stunden

00:49:32: und eine Strecke, die brauchen,

00:49:34: dafür brauchen die Schiffe eine halbe Stunde

00:49:36: und ich habe vor einiger Zeit mit dieser

00:49:38: Fährgesellschaft mal zusammengearbeitet,

00:49:40: hab für die einen Podcast gemacht, weil die schon immer

00:49:42: sehr innovativ waren, was die Antriebstechnik

00:49:44: betrifft und das wollte ich auch gerne unterstützen

00:49:46: und die hatten mir 2019

00:49:48: gesagt, wir möchten irgendwann mal

00:49:50: möglichst schnell die Strecke,

00:49:52: die kurze Strecke, also von 20

00:49:54: Kilometern, das sind etwas mehr als 10

00:49:56: Seenmeilen,

00:49:58: elektrifizieren und zwar komplett elektrifizieren

00:50:00: mit richtig großen Fähren, die auch

00:50:02: LKWs und Autos und so

00:50:04: weiter transportieren

00:50:06: und die melden jetzt Vollzug. In der Türkei

00:50:08: wird gerade ein Schiff gebaut,

00:50:10: voll elektrisch, das diese

00:50:12: halbe Stunde überbrückt,

00:50:14: also vom Hafen in Deutschland

00:50:16: zum Hafen nach Dänemark fährt,

00:50:18: eine halbe Stunde braucht das Schiff dafür,

00:50:20: voll beladen, 140 Passagiere

00:50:22: maximal,

00:50:24: Autos, LKWs, was da so auf einer

00:50:26: Fähre Platz findet, richtig großes

00:50:28: Schiff. Das soll

00:50:30: auch noch dieses Jahr in Dienst gestellt werden,

00:50:32: das muss noch angestrichen werden, der Innenausbau läuft

00:50:34: gerade in der Türkei und das wird voll

00:50:36: elektrisch pendeln,

00:50:38: zwischen Deutschland und Dänemark

00:50:40: und die Herausforderung ist, und da weiß ich

00:50:42: ehrlich gesagt noch nicht, wie sie das machen wollen,

00:50:44: da gibt es nämlich zwei Möglichkeiten, ist,

00:50:46: dieses Schiff bleibt jeweils im Hafen eine

00:50:48: Viertelstunde, das heißt, die Passagiere

00:50:50: gehen runter, die neuen Passagiere

00:50:52: kommen drauf, das Ganze dauert

00:50:54: eine Viertelstunde, das ist ziemlich eingespielt,

00:50:56: ich habe das mir einmal angeschaut, das geht ruck

00:50:58: zuck. So,

00:51:00: die Batterien sind leer nach der halben Stunde,

00:51:02: übrigens 10 Megawatt

00:51:04: an Batterien, was

00:51:06: passiert im Hafen? Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten,

00:51:08: entweder man lädt die

00:51:10: Batterien in dieser Viertelstunde

00:51:12: auf, stelle ich mir schwierig vor,

00:51:14: 10 Megawatt aufzuladen, oder

00:51:16: man tauscht die Batterien,

00:51:18: das sind aber ungefähr 1,5 bis 2

00:51:20: Container, die man da

00:51:22: austauschen müsste, wäre auch eine Möglichkeit.

00:51:24: Ich bin gespannt, wie sie es

00:51:26: lösen. Ich weiß, sie haben einen

00:51:28: Starkstromanschluss beantragt,

00:51:30: für die deutsche Seite, in Dänemark

00:51:32: gibt es diesen Anschluss schon länger,

00:51:34: es gab es damals schon 2019,

00:51:36: ich bin mal gespannt, wie sich das entwickelt, aber

00:51:38: ist es nicht toll, dass so ein richtig

00:51:40: großes Schiff eine halbe

00:51:42: Stunde elektrisch übersetzen

00:51:44: kann, ohne irgendwelche

00:51:46: Abgase, ist das nicht herrlich, freuen wir uns

00:51:48: da nicht wahnsinnig drüber. Das ist

00:51:50: wirklich super, das ist phänomenal.

00:51:52: Ich habe das

00:51:54: von so einem Chinesen mal gesehen,

00:51:56: die haben einen Container

00:51:58: eingesetzt mit einem Kran, da war der Akku

00:52:00: drin, haben den runtergelassen,

00:52:02: keine Ahnung, wie der dann

00:52:04: verpolt wird oder festgemacht wird,

00:52:06: auf jeden Fall haben die gezeigt, dass

00:52:08: das dann schon mit Container in dieser

00:52:10: Art machbar ist. Du müsstest doch eigentlich die Fähre

00:52:12: kennen, die ist doch bei dir um die Ecke, Michael.

00:52:14: Genau, deswegen heißt sie auch Scanline.

00:52:16: Bei uns ist das die Firma,

00:52:18: bei uns in Lübeck und

00:52:20: Umgebung, weil sie ist ja gar nicht weit weg

00:52:22: von uns, bei uns heißt die Firma

00:52:24: Scanline, aber darüber kann man sich glaube ich streiten.

00:52:26: Aber keiner

00:52:28: sagt Scanline, habe ich noch nie gehört.

00:52:30: Ich glaube, das wird

00:52:32: in zweierlei Arten zu lösen

00:52:34: sein, entweder der Diesel fährt zurück

00:52:36: und sie fährt das nächste Mal dann erst wieder

00:52:38: und ist geladen, oder es gibt

00:52:40: die Möglichkeit, dass

00:52:42: ein zweites Schiff tatsächlich dann über

00:52:44: kurz oder lang, sag ich mal,

00:52:46: was dann immer gegensätzlich aufgeladen

00:52:48: wird, aber in der Anfangszeit, wo

00:52:50: sie nur eine Fähre haben, ob

00:52:52: sie das hinkriegen mit einem

00:52:54: Akkuwechsel, das wäre natürlich der Hammer.

00:52:56: Das wäre die günstigste Variante

00:52:58: wahrscheinlich, wenn es eine Möglichkeit

00:53:00: gibt, diesen Akku dann irgendwie anzuflanschen

00:53:02: oder mit großen

00:53:04: Anschlüssen zu versehen,

00:53:06: keine Ahnung. Also ich bin da auch sehr gespannt.

00:53:08: Hast du da schon irgendwo was gesehen

00:53:10: elektrisch, dass wir den

00:53:12: in die Show nutzen, einen Link packen können, wer

00:53:14: sich dafür interessiert? Also ich habe

00:53:16: bisher nur einen Beitrag von

00:53:18: Scanline, ich nenne sie

00:53:20: weiter so.

00:53:22: Habe ich

00:53:24: nur über Facebook gesehen, dass sie bauen.

00:53:26: Ich habe auch ein Foto von dem Schiff,

00:53:28: ein wirklich schönes Schiff. Ich habe

00:53:30: 2019 mit dem Geschäftsführer

00:53:32: von Scanlines damals ein Interview gemacht

00:53:34: und auch so noch ein bisschen mit ihm gesprochen und

00:53:36: wir haben uns dann eben genau über dieses Projekt

00:53:38: unterhalten. Das war damals noch

00:53:40: im Frühstadium und da war eben noch

00:53:42: nicht die Entscheidung getroffen, tauschen wir

00:53:44: die Batterien aus? Er hat gesagt, das ist möglich.

00:53:46: Man kann ja die Batterie in so Container

00:53:48: machen und dann eben rein und raus hieven

00:53:50: oder mit dem LKW rein und raus schieben.

00:53:52: Das geht ja. Oder

00:53:54: schließt man das einfach an den Landstrom an?

00:53:56: Ich weiß es nicht, wie sie es lösen werden, aber

00:53:58: was nicht sein wird, ist, dass er mit Diesel

00:54:00: fährt. Ich glaube, da ist nicht mal ein Dieselmotor auf dem Schiff.

00:54:02: Nein, nein, ich meine, dass das zweite Schiff sozusagen

00:54:04: dann dort wartet und dass da

00:54:06: Gut, es sind ja, ich weiß nicht, ob du

00:54:08: schon mal mit der Fähre da

00:54:10: an der Stelle rüber gefahren bist. Das ist lange her.

00:54:12: Vier oder fünf, es sind glaube ich vier oder

00:54:14: fünf Fähren im Betrieb, die sich

00:54:16: da ständig auch begegnen.

00:54:18: Da sind wirklich viele Fähren unterwegs

00:54:20: auf der Strecke, damit eben

00:54:22: alle halbe Stunde eine Fähre ablegt.

00:54:24: Ich bin mal gespannt, wie die das

00:54:26: mit dem Strom lösen. Aber ich glaube,

00:54:28: ich würde es so machen, dass ich tatsächlich

00:54:30: die Batterien wechseln würde.

00:54:32: Dann schone ich auch ein Stück weit die Batterien,

00:54:34: weil ich die dann nicht so wahnsinnig schnell

00:54:38: aufladen muss. Dann habe ich einfach

00:54:40: mehr Zeit, sie aufzuladen.

00:54:42: Prima.

00:54:44: Ich konnte mal zwischendurch

00:54:46: jetzt gucken, also die Chinesen haben

00:54:48: das größte Elektro-Container-Schiff der Welt

00:54:50: in Betrieb genommen.

00:54:52: Das nennt sich

00:54:54: The Maritime Executive.

00:54:56: Das ist das staatliche Unternehmens Costco,

00:54:58: kennt man ja mittlerweile, mit einer Kapazität

00:55:00: von 50 Megawattstunden.

00:55:02: Zwei Elektromotoren

00:55:04: mit einer Leistung von jeweils

00:55:06: 900 Kilowatt

00:55:08: treibt das Teil an.

00:55:10: Die Akkus, sehr interessant, befinden sich in 36

00:55:12: Containern, die etwa 5%

00:55:14: der Schiffsladung einnehmen.

00:55:16: Man sieht, die Chinesen

00:55:18: haben da wieder was im Petto.

00:55:20: Ja, wobei, es gibt ja auch Kreuzfahrtschiffe,

00:55:22: die elektrisch fahren können in Norwegen.

00:55:24: Darüber

00:55:26: hatten wir ja schon mal gesprochen, da hatten wir ja

00:55:28: Franz Neumeyer von Kustrix hier zu Gast,

00:55:30: weil eben demnächst in die Fjorde

00:55:32: nicht mehr mit Dieselmotoren reingefahren werden darf.

00:55:34: Das heißt, sie müssen sich was überlegen.

00:55:36: Da gibt es nur eine Alternative

00:55:38: oder zwei. Entweder ich fahre da nicht mehr rein,

00:55:40: wäre blöd für Kreuzfahrtschiffe, weil das

00:55:42: touristisch eine Katastrophe

00:55:44: wäre, oder man fährt eben elektrisch.

00:55:46: Und da ist man dran.

00:55:48: Und es gibt schon jetzt Schiffe, die

00:55:50: auf dieser Strecke fahren, die teilweise

00:55:52: oder die Teil der Strecke

00:55:54: voll elektrisch fahren können. Also da tut sich

00:55:56: auch was. Was wir nicht sehen werden,

00:55:58: ist, dass es Schiffe geben wird, die

00:56:00: sich von China nach Europa fahren und das Ganze

00:56:02: voll elektrisch machen. Das werden wir wahrscheinlich

00:56:04: nicht sehen. Denn auch dieses

00:56:06: Schiff, was du gerade angesprochen hast,

00:56:08: die Akkus befinden sich

00:56:10: in insgesamt 36 Containern.

00:56:12: Also das sind ganz schön

00:56:14: viele Container. Wenn du die 36

00:56:16: Container auf dem Kreuzfahrtschiff unterbringen

00:56:18: willst, dann hast du noch drei Passagiere,

00:56:20: die sich da zwischen den Containern

00:56:22: in die Sonne bläzen können.

00:56:24: Und dann ist es vorbei.

00:56:26: Viel mehr wird da auch nicht sein. Aber

00:56:28: für kurze Strecken oder,

00:56:30: was ja auch immer ein Problem ist, wenn

00:56:32: Kreuzfahrtschiffe in Häfen oder Schiffe allgemein in Häfen

00:56:34: reinfahren, da ist ja

00:56:36: diese Umweltverschmutzung

00:56:38: am schwierigsten, weil da eben viele

00:56:40: Menschen drum rum sind in den Häfen.

00:56:42: Wenn man zumindest diese Strecken schon mal

00:56:44: elektrifizieren könnte, dass die Schiffe

00:56:46: erst, wenn sie auf See sind, dann den Diesel

00:56:48: anschmeißen, wäre ja auch schon mal ein Fortschritt.

00:56:50: Und was ja sowieso jetzt kommt,

00:56:52: ist Landstrom für die Schiffe.

00:56:54: Das kommt ja jetzt sowieso. Da gibt es

00:56:56: eine neue Direktive aus Europa

00:56:58: und da werden wir auch viele Fortschritte

00:57:00: sehen. So, das wollte ich einfach noch schnell

00:57:02: anbringen. Also Scandlines geht

00:57:04: da den nächsten Schritt. Vollelektrisches

00:57:06: Schiff, das übrigens auch wirklich

00:57:08: schön aussieht. Kann man sich im Internet

00:57:10: anschauen. Möchte trotzdem

00:57:12: nur kurz nachschieben. Solche

00:57:14: Dinge sind ja Anzeichen

00:57:16: für die ganzen

00:57:18: Kritiker, die immer sagen, das geht alles

00:57:20: nicht, das geht nicht auf Wasser, das geht nicht zur Luft,

00:57:22: das geht nicht im... Wir haben das ja lang

00:57:24: genug gehört und ich finde,

00:57:26: egal wie das jetzt hier im speziellen Fall

00:57:28: mit 36 Containern

00:57:30: gelöst ist, aber diese Anzeichen

00:57:32: finde ich unglaublich wichtig

00:57:34: zu zeigen. Gerade

00:57:36: jetzt in diesem Loch, ich glaube der Uwe hat ja auch

00:57:38: ein Video gerade gemacht für

00:57:40: das Ganze, was man jetzt

00:57:42: voraussagt. Da ist ein Loch entstanden nach

00:57:44: der Förderung und so weiter. Wir brauchen

00:57:46: diese Anzeichen wieder. Wir brauchen dieses

00:57:48: Positive, diese Signale, die überall

00:57:50: kommen, wie jetzt in Zeitungen,

00:57:52: dass man seitenweise auflistet,

00:57:54: wer hier als Autohersteller

00:57:56: doch aufsteigt,

00:57:58: obwohl 35 schon wieder aufgeweicht

00:58:00: wird und Rückkehr zum Verbrenner

00:58:02: und das erzeugt natürlich genau

00:58:04: dieses Bild, dass man immer meint,

00:58:06: der Verbrenner, der Diesel, der Benziner,

00:58:08: das ist jetzt doch wieder, das kommt

00:58:10: alles wieder auf, aber wir sehen ja hier,

00:58:12: wenn man reinguckt und holt sich das

00:58:14: raus, in ein paar Minuten kann jeder das ja

00:58:16: könnte, jeder könnte

00:58:18: das ja machen und kommen

00:58:20: dann dieselben Quellen und würde sehen,

00:58:22: das Ding, der Drops, wie Uwe

00:58:24: damals vor, ich weiß nicht,

00:58:26: sieben Monaten, Jahren gesagt hat,

00:58:28: der Drops ist gelutscht, das Ding ist rund.

00:58:30: Und nicht nur der Uwe hat das gesagt,

00:58:32: sondern auch der Brünel und ich bin

00:58:34: mir sicher, auch der Michael Scharnberg hat das

00:58:36: gesagt, vor Jahren schon, der Drops ist

00:58:38: gelutscht. Es kommt jetzt nur noch drauf an,

00:58:40: den möglichst schnell zu lutschen, damit wir

00:58:42: möglichst schnell alles umstellen

00:58:44: auf Elektromobilität.

00:58:46: Klar, im Schiffsverkehr ist es schwieriger, weil

00:58:48: einfach deutlich mehr Energie benötigt

00:58:50: wird als bei einem Auto,

00:58:52: das ist auch klar. Wie gesagt, wir werden kein Schiff

00:58:54: sehen, vermute ich, also wir werden es

00:58:56: wahrscheinlich nicht sehen, dass also voll elektrisch von

00:58:58: China nach Europa fährt,

00:59:00: aber ich bin mir sicher, da wird es auch

00:59:02: große Fortschritte geben in der Zukunft

00:59:04: und ja, ich bin

00:59:06: auf diese Zukunft gespannt und diese Zukunft

00:59:08: werden wir auch weiterhin in diesem Podcast

00:59:10: abbilden, auch in

00:59:12: zwei Wochen wieder. Ich danke

00:59:14: Michael Scharnberg, dass er mit dabei war.

00:59:16: Ja, ich habe auch zu danken, wunderbar.

00:59:18: Und danke dir nochmal für deine Gastfreundschaft

00:59:20: bei dir in Lübeck

00:59:22: und er hat mir ganz tolle Sachen gezeigt,

00:59:24: so ein Fischerdorf, so ein richtig tolles

00:59:26: romantisches Schifferdorf, da sind

00:59:28: wir zwei spazieren gegangen, es war

00:59:30: so romantisch und so schön. Vielen

00:59:32: Dank dafür und Wolfgang Paul war auch wieder

00:59:34: mit dabei, unser Buchautor. Wie heißt dein

00:59:36: Buch nochmal? Mach nochmal schnell Werbung.

00:59:38: Warte mal, ich muss mal kurz überlegen,

00:59:40: das Thema ist ja jetzt fast schon obsolet,

00:59:42: German Reichweiten Angst.

00:59:44: Alles klar, ich danke dir, dass du dabei warst.

00:59:46: Ich habe noch eine Frage, Michael, wann machst

00:59:48: du diese Führung durch romantische Dörfer?

00:59:50: Wenn er nicht darf, wir müssen uns dann einfach

00:59:52: verabreden. Das Coole daran

00:59:54: ist, meistens werden dann auch gleich die Autos

00:59:56: einmal gereinigt. Ist dein Auto noch sauber,

00:59:58: oder warum?